„Alle Wege führen nach Rom“. Den Spruch kennen wir alle. In diesem Artikel stellen wir euch eine der wichtigsten Straßen des antiken Roms vor und geben euch Tipps für eine Fahrradtour oder einen schönen Spaziergang mit Picknick vor den Toren der ewigen Stadt.
Was ist die Appia Antica?
Sie ist die älteste Straße Roms, wurde schon etwa 300 v. Chr. angelegt. An einigen gut erhaltenen Stellen lässt sich noch die antike Pflasterung aus vulkanischen Basaltquadern erkennen. Um einen Eindruck der Größe zu erhalten: In der Antike konnten auf dieser Straße zwei Wagen gleichzeitig durchfahren.
Sie war die wichtigste Handelsstraße Roms, wurde deshalb auch von den antiken Römern Regina Viarum genannt – also Königin der Straßen – und verlief anfangs von Rom bis nach Capua in Kampanien. Später wurde sie bis nach Apulien verlängert, um den Handel über das Mittelmeer und im Orient zu ermöglichen. Nach dem Untergang des Römischen Reiches war die Straße lange unbenutzt, erst im Mittelalter wurde sie als Pilgerweg wieder genutzt.
Durch zahlreiche Archäologen und Liebhaber in der Zeit der Renaissance wurde die Straße renoviert und immer berühmter. So schlenderten im 18. und 19. Jahrhundert schließlich große Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe und Christian Andersen bei ihren sogenannten Grand Tours durch die romantischen Landschaften Europas die Appia Antica entlang.
Und genau das könnt ihr zu Fuß oder mit dem Fahrrad hier ebenfalls machen. Ihr könnt übrigens auch mit uns die ewige Stadt mit dem E-Bike oder sogar der Vespa erkunden.
Wie komme ich zur Via Appia Antica?
Um erstmal zur Appia Antica zu gelangen, könnt ihr ganz einfach die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Nehmt den Bus der Linie 664 oder 118 bis zur Villa dei Quintili. Falls ihr euch schon einmal gefragt habt, wie die öffentlichen Verkehrsmittel in Rom genau funktionieren, könnt ihr euch hier das passende Video von uns ansehen.
Was sehe ich heute noch an der Via Appia Antica?
Da im antiken Rom die Verstorbenen außerhalb der Stadtmauern begraben wurden, sind heute noch zahlreiche antike Grabmäler und Katakomben aber auch antike Villen erhalten. Zum Beispiel die Villa dei Quintili. Sie ist ein luxuriöser Bau aus dem 2. Jahrhundert und gehört zum größten Wohnkomplex in den Vorstädten Roms.
Von hier aus könnt ihr direkt zu den Katakomben laufen (Spaziergang von ca. 40 Minuten).
Die aurelianische Stadtmauer
Nicht verfehlen könnt ihr bei dem Spaziergang die aurelianische Stadtmauer. Es gibt dazu ein Museum (Museo della Mura), was sich direkt an der Porta San Sebastiano befindet. Wenn ihr mehr über die ehemals 19 km, heute noch 12,5 km lange Stadtmauer erfahren wollt, die ihr überall in Rom seht, ist das Museum ein absoluter Tipp. Übrigens wusstet ihr, dass die aurelianische Stadtmauer zu den besterhaltenen antiken Mauern der Welt gehört?
Die unterirdischen Katakomben
Aber weiter gehts: der nächste Halt sind die Katakomben. Was sind Katakomben? Es sind unterirdische Grabkammern, Friedhöfe, die mehrere Kilometer lang sein können. In Rom gibt es über 60 Katakomben und ein Besuch ist zu empfehlen. Es ist eine ganz besondere Erfahrung diese unterirdischen Wege entlang zu laufen. Unser Tipp: Besucht die Sebastians-Katakomben und die Calixtus-Katakomben. In den Sebastians-Katakomben wurde der Märtyrer Sebastian begraben und sogar eine Gedenkstätte für die Apostel Petrus und Paulus errichtet. Verschiedenes Graffiti an den Wänden deutet darauf hin. Die größeren Calixtus-Katakomben (20 km lang und bis zu 20 m tief) werden auch der „Kleine Vatikanstaat“ genannt, weil dort tatsächlich 16 Päpste begraben sind.
Der Park der Aquädukte
Jetzt aber weg von Grabstätten und Denkmälern …. Wenn man die neue Appia-Straße (Via Appia Nuova) überquert, erreicht ihr den Parco degli Acquedotti/Park der Aquädukte. Ihr könnt euch hier noch antike Aquädukte anschauen, ein Picknick machen und die Römer beim Joggen beobachten. Zurück ins Zentrum Roms geht es dann durch einen weiteren Park, den Caffarella Park. Das ist einer der beliebtesten Parks der Einheimischen. Macht es wie sie und füllt eure Flaschen mit frischem Quellwasser bei Egeria auf (auch italienischer Wein ist im Angebot).
Wer es am Wochenende auf die Appia Antica schafft, hat die Gelegenheit, einen regionalen Bauernmarkt zu besuchen und sich allerlei italienische Spezialitäten einzukaufen.
Für einen Tipp zurück im Zentrum Roms: In unserem Blogartikel zu der „Grünen Seele Roms“ stellen wir euch die schönsten Parks im Zentrum vor.
Verfasst von Elisa Peduto im Juli 2022.