Trieste-Salario

Stadtviertel

In diesem Blogartikel wollen wir euch ein Viertel Roms vorstellen, was zu den bürgerlichsten Stadtteilen gehört, wo vorwiegend wohlhabende Familien Roms wohnen und viel Geschichte sich bewahrt hat. Wenn ihr mal erfahren wollt, wo die Römer schön wohnen, dann ist das einen Spaziergang wert. Mit oder ohne Kinder könnt ihr im Trieste-Salario-Viertel Vieles bewundern, was nur wenige Touristen entdecken. Obwohl hier in der Villa Massimo die Deutsche Akademie jedes Jahr 15 Künstler beherbergt,  die sich von der Schönheit Roms inspirieren lassen sollen. 

Genau gegenüber, auf der alten Konsular - Straße Nomentana, liegt der Park Villa Torlonia, der nicht nur einen neuen Spielplatz für den Spaß eurer Kinder hat, sondern in den 30er Jahren die private Residenz der Familie des faschistischen Diktators Benito Mussolini war und davor der adeligen Familie der Torlonias gehörte. Heute kann man den extravaganten Geschmack vom Banker Giovanni Torlonia und später seines Erben Alessandro bewundern, der den berühmten Architekten Giuseppe Valadier Ende des 18. Jahrhundert mit den Arbeiten beauftragte.

Villa Torlonia 

Ein romantisch-englischer Garten, wertvolle Gebäude wie das Casino Nobile, was heute das Museum der römischen Schule beherbergt und zwischen 1925 und 1943 an Mussolini vermietet wurde, sind im Park zu erforschen. 

Im Park Villa Torlonia gibt es noch das Casino dei Principi, der Fürsten, was periodisch temporäre Ausstellungen und ein dokumentreiches Archiv der römischen Schule aufbewahrt. Und die Casina delle Civette, besonders bei den Kindern beliebt - diese ist  nämlich als Schweizer Hütte gestaltet, mit Eulen-Deko-Elementen geschmückt und sieht so richtig aus wie in einem Märchen. In der Villa befindet sich auch ein Theater. Sie ist  wegen ihrer Fresken, Mosaiken, Statuen und Gemälden einen Besuch wert. Erst vor einem Jahr wurde der Komplex der Serra Moresca restauriert und fürs Publikum geöffnet. Mit polychromen Verglasungen in einer eleganten Struktur ausgestattet, ist seine  Architektur von der Alhambra von Granada inspiriert. Lichterspiele, eine künstliche Grotte, kleine Seen und exotische Pflanzen gehören zu diesem Meisterwerk von Giuseppe Jappelli. 

Nach dem Park,  ein kleines Stück weiter raus auf der Nomentana auf der gegenüberliegenden Straßenseite, gelangt ihr zur Basilika von Santa Costanza. Sie wurde im Jahr 324 n.Chr. über der Agneskatakombe als große Basilika zu Ehren der Hl. Agnes errichtet. Der zentrale Innenraum ist von einem tonnengwölbten Umgang umgeben, der durch Arkaden von 12 Doppelsäulen aus grünem und rotem Granit abgetrennt wird. Die Struktur ist kreisförmig, geht zurück auf römische Modelle von Tempeln, Mausoleen und Nymphäenm. Die Mosaiken der Kuppel sind einer der ältesten Zyklen der frühchristlichen Kunst aus dem 4. Jahrhundert. 

 

 

Im Laufe des 17. Jahrhunderts traf sich im Mausoleum eine bizarre Vereinigung niederländischer und flämischer Künstler, die sich Bent-Vogels (Vögel der Band) nannte. Jedes Mal, wenn  ein neues Mitglied hinzukam, wurde dieses mit reichlichen Trinkgelagen in einer Taverne an der Via Nomentana gefeiert. Nach der Festnacht begaben sich die Bent-Vogels zum Bacchus-Tempel, und vor dem Porphyrsarkophag, der als Grab des Gottes gilt, leisteten sie sich einen letzten Trinkspruch. Die Feierlichkeiten konnten bis zu drei Tage und drei Nächte dauern. 1720 verbot Papst Clemens XI. diesen Brauch, weil er das antike Mausoleum entweihte. Die Namen einiger dieser Bent-Vogels, die in einigen Nischen des Ambulatoriums eingraviert sind, können noch heute gelesen werden.

In dieser Ecke Roms könnt ihr auch das Coppede‘- Viertel bewundern. Es handelt sich um einem Komplex von 26 Wohnhäusern und 17 kleinen Villen zwischen der Via Salaria und der Via Nomentana, nämlich eine unerwartete, bizarre und fantastische architektonische Mischung aus Jugendstil, Art Déco und Einflüssen der griechischen, gotischen, barocken, ja sogar mittelalterlichen Kunst, vom Architekten Gino Copped‘e zwischen 1913 -26 gebaut. Die Wohnhäuser und kleinen Villen gruppieren sich um die Piazza Mincio, in deren Mitte die Fontana delle Rane (Fröschebrunnen) steht. Ein imposanter Brunnen mit 12 Fröschen, der auch deswegen berühmt ist, weil die Beatles hier nach einem Konzert in der nahe gelegenen Diskothek Piper voll angekleidet ein Bad nahmen.  

 

Die um den Platz stehenden Häuser sind unterschiedlich groß und haben unterschiedliche Formen: von besonderer Bedeutung sind zwei übermäßig und fantastisch dekorierte Häuser: die Architektur der Palazzina del Ragno inspiriert sich an einem assyrisch-babylonischen Stil und ist an einer riesigen Spinne (ital. ragno) an der Fassade zu erkennen ; Villino delle Fate hingegen zeichnet sich durch eine totale Asymmetrie aus, mit mittelalterlich anmutenden Bögen und Friesen aus den unterschiedlichsten Materialen wie z.B. Marmor, Ziegeln, Travertin, Terrakotta, Glas.  

Nicht weit von hier liegt der zweitgrößte Park Rom – die Villa Ada. Viel Grün,aber auch hier etliche historische Gebäude, die mit der königlichen Familie der Savoyen verbunden sind, die hier bis 1946 ihre Residenz hatte. Die Entscheidung, 1943 Benito Mussolini zu verhaften, wurde hier getroffen.

Mit der Gründung der Republik und infolge einiger Erb- Ereignisse der Savoyen-Familie wurde der Park stufenweise von 1957 bis 1996 öffentlich zugänglich, obwohl einige Gebäude heute immer noch privat geblieben sind.. 

Und jetzt kommen wir zu unserer letzten Etappe. Direkt am Ausgang der Villa Ada auf der Via Salaria findet ihr die ältesten und größten Katakomben Roms. Die Katakomben der Priscilla erhalten ihren Namen nach der Edeldame Priscilla, deren Sohn dem heiligen Petrus Gastfreundschaft anbot. Mit 20 kleineren Tunneln, auch mit der ältesten Darstellung der Madonna mit Kind, könnt ihr eine große Grabanlage des Alten Roms vom 2.-3. Jahrhundert besichtigen.

 

Bekommt ihr dann noch Hunger,  während ihr das Stadtviertel Trieste-Salario erforscht, können wir euch noch einige Streetfood-Lokale  empfehlen, die die Bewohner des Viertels besonders mögen. In der Mitte zwischen Via Salaria und Via Nomentana, genau vor dem kleinem Nemorense Park, gibt es bei Pizzeria Due B typisch knackige römische Pizzastücke und direkt daneben die berühmte Fatamorgana Eisdiele.Diese ist auch in der Innenstadt präsent und gehört zu den besten Eisadressen Roms. 

 

In der Nähe der Villa Torlonia hat seit Weihnachten die historische Salumeria Volpetti geöffnet – wo ihr gemütlich im Sitzen frische hausgemachte Brötchen mit feiner Wurst oder Käsesorten genießen könnt. Ein paar Meter weiter gibt es dann die Gelateria Guttilla- eine Luxus-Eisdiele mit begehrten Zutaten aus verschiedenen Regionen. 

 


 verfasst von Elisa Peduto im April 2023

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