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Versteckte Orte in Rom

Was kann man alles machen in Rom?

Ciao ihr Lieben!

Auf diesen Test habe ich mich ganz besonders gefreut! Diesmal durfte ich für euch auf Schatzsuche gehen und die verborgenen Geheimtipps in Rom testen. Auf dieser Erkundungstour mit den Tipps aus dem Video der Deutschen Römerin bin ich durch die italienische Hauptstadt gezogen. Dabei habe ich nicht nur ein paar alte Bekannte wieder getroffen, sondern auch ganz neue Schätze entdeckt. Welche das sind, das verrate ich euch im folgenden Beitrag!

Bevor es los geht erstmal ein Überblick über die Orte, die ich auf der Schatzsuche durch das verborgene Rom besuchen werde:

  • das Jugendstil-Viertel Coppede
  • die Biblioteca Angelica
  • den Chiostro Bramante
  • die Villa Medici
  • den Friedhof Verano
  • Meine zusätzlichen Empfehlungen: der Cimitero Acattolico, die Kirche S Quattro Coronati, die Villa Celimontana oder der Bauernmarkt am Circus Maximus.
Auf Schatzsuche in der Ewigen Stadt

Wenn ihr meinen Abruzzen-Blog kennt, dann wisst ihr ja bereits, dass mein Herz ganz besonders für die unbekannten Schönheiten Italiens schlägt. Orte, die etwas versteckt und abseits der ausgetretenen Pfade liegen, aber genauso faszinierend sind wie die bekannten Sehenswürdigkeiten. Eine Stadt wie Rom bietet so viele verborgene Glanzstücke, dass es schade wäre, sich nicht auf die Schatzsuche nach ihnen zu begeben.

Zum einen, war ich ja nun schon ein paar Mal in Rom. Die „BIG-FIVE“ wie Vatikan, Kolosseum, spanische Treppe, Trevi-Brunnen und Pantheon hat man dann irgendwann durch. Und auch wenn sie mich immer wieder aufs Neue in Staunen versetzen, kommt ein bisschen Abwechslung ganz gelegen.

Ein paar Tipps bekommt ihr hier. Generell empfehle ich euch, mutig zu sein und gezielt nachzufragen. Am besten jemanden, der Ahnung und/oder Erfahrung hat: Sei es der Besitzer der Unterkunft, euren Guide bei einer Stadttour oder den Kellner im Restaurant. Das Wichtigste ist aber Folgendes: Macht die Augen auf und lasst euch überraschen, wie viele versteckte Perlen in Rom nur darauf warten von euch entdeckt zu werden! Es ist der Überraschungseffekt, den die unbekannten Orte bieten! Manchmal reicht es schon einfach abzubiegen oder zu Fuss zu gehen, statt die schnelle U-Bahn oder den Bus zu nehmen.

1. Das Jugendstil-Viertel Coppedè
Häuser im Jugendstil im römischen Stadtviertel Coppedè

Die erste Etappe führt mich in ein kleines Wohnviertel, außerhalb vom historischen Stadtzentrum und ohne eine Metrostation. Klingt erstmal wenig verführerisch, oder? Wenn ihr jetzt an langweilige und anonyme Wohnblocks denkt, dann irrt ihr euch aber gewaltig. Denn bei dem Viertel Coppedè haben wir es mit einem originellen und außergewöhnlichen Winkel der Hauptstadt zu tun. Benannt ist der Stadtteil nach dem Architekten Gino Coppedè, der sich hier von 1915 bis 1926 so richtig ausgetobt hat. Herausgekommen ist ein Viertel, das einem Märchenbuch gleicht. Verspielt, verwunschen, fantasievoller Stil mit einer Portion Extravaganz.

Auf dem Spaziergang durch das Viertel komme ich vorbei an Botschaften, Gymnasien, mal an einem Friseur, einer Bar, einer Bank, hier und da an einem Restaurant und sogar an einem Schreibwarenladen. Souvenirläden oder kleine Mini-Markets mit Obst und Gemüse sucht man vergeblich. Ganz offensichtlich handelt es sich weder um ein Studenten-, Arbeiter- oder klassisches Touristenviertel. Hier geht es eher gediegen zu! Gleichzeitig ist es wunderschön und einzigartig! Es ist märchenhaft, aber auch etwas kitschig.

Der Froschbrunnen "Fontana delle Rane" - Herzstück des Coppedè-Viertels

Den genauen Unterschied von Art-Deco, Jugendstil und Liberty kann ich euch nicht erklären.
Aber Coppedè ist: wenn im Torbogen über einer Straße ein gigantischer Kronleuchter aus Gusseisen hängt, der aussieht, als hätte man ihn geradewegs aus einem Disney-Schloss entwendet. Herzstück des Viertels ist der Froschbrunnen (Fontana delle Rane). 

Der Brunnen wird von den bekanntesten Wohnhäusern umrahmt:

  • Il "Palazzo del Ragno" - der “Spinnen-Palazzo” und
  • "Villini delle Fate" - die “Feenhäuschen”, die ihrem Namen wirklich alle Ehre machen.
Die Fontana delle Rane im Coppedè-Viertel

Ich sitze eine Weile am Rande des Brunnens, in dem einst die Beatles nach einem Konzert in Roms legendären Live Club Piper ein Bad genommen haben sollen. Insgeheim warte ich darauf, dass sich zwitschernde Vögel auf meine Hand setzen, die Frösche ein Liedchen anstimmen und die Menschen um mich herum anfangen zu tanzen. Amüsiert denke ich daran, dass ausgerechnet das Viertel, in dem Nirvana 1989 ihr erstes Konzert in Europa spielten, so ziemlich alles ist außer Grunge. Und genau für solche Kontraste und diese subtile Ironie liebe ich Rom! Und während ich mit einem Ohrwurm von “Smells like Teenspirit” zur Tram laufe, komme ich an einem Vintage Markt und einer Kirche mit Mosaiken vorbei.

Ach Rom - immer wenn ich denke, du hast alle deine Karten bereits ausgespielt, ziehst du trotzdem noch ein Ass aus deinem Ärmel.

Mein Testurteil zum Coppedè Viertel in Rom
  • Ideal für: Rom-Wiederholungstäter, die die Altstadt schon abgegrast haben, Architekturfans und Hobbyfotografen.
  • Top: Eine ganz eigene Facette Roms!
  • Flop: Ist mit etwas Fahrzeit verbunden.
  • Lässt sich gut verbinden mit: Villa Torlonia. Ein öffentlicher Park in dem ihr Mussolinis Luftschutzkeller besichtigen, eine weitere Architektur-Perle finden (la “Casa delle civette”) oder ein ausgiebiges Picknick im Grünen machen könnt.
  • Mein Tipp für euch: Zwischen Tramstation (Buenos Aires) und der Fontana delle Rane findet ihr am Wochenende einen Vintage Markt Mercatino Corte Coppedè.
2. Die Biblioteca Angelica

Inmitten von abertausenden Büchern fühle ich mich tendenziell wohler als in großen Menschenansammlungen. Wahrscheinlich liebe ich deswegen Bibliotheken mehr als überfüllte Fußgängerzonen. Besonders die Stille und die Andacht, die in ihnen herrscht. Das ist aber nur ein Grund, warum ich mich auch so auf den nächsten Programmpunkt gefreut habe. Der andere ist: Ich hatte keinen blassen Schimmer von der Existenz dieses versteckten Kleinods inmitten von Roms Altstadtzentrum. Die Rede ist von der Biblioteca Angelica.

Die Biblioteca Angelica ist eine kleine Bibliothek nur wenige Meter von der belebten Piazza Navona entfernt. Ich gehe quer über den Platz, vorbei am bekannten Vier-Ströme Brunnen von Bernini in die Via Agonale. Dann geht es rechts unter dem kleinen Torbogen hindurch in die Via di S. Agostino und schon bin ich da.

Unscheinbar ist kein Ausdruck, denn die kleine Piazza wird nicht nur von der Kirche Sant’Agostino, sondern vor allem von parkenden Autos dominiert. Rechts unterhalb der Kirche befindet sich der Eingang flankiert von zwei kleinen Buchsbäumchen, einem Eisentor und  zwei Steintafeln. Die Biblioteca Angelica ist seit 1940 Sitz der Accademia dell’Arcadia (Die Gesellschaft der Arkadier), einem 1690 gegründeten Dichterzirkel, dem unter anderen auch Goethe angehörte.

Biblioteca Angelica: Wie ein Tor in eine andere Welt, mitten in Rom

Erst geht es eine Marmortreppe hinauf, vorbei an dem Informationstresen komme ich über den roten Teppich direkt in den Lesesaal. Was soll ich sagen? Ich bin überwältigt! 

Harry Potter Feeling in der Biblioteca Angelica

Die Atmosphäre im Innern ist magisch. Ich stehe eine Weile staunend in der hinteren Ecke, schau mich um und lausche der Stille - naja, leises Tastaturentippen, das Umblättern der Seiten und hier und da ein Räuspern sind schon zu hören. Um mich herum, bis unter die Decke Wälle von unschätzbarem Wert. Als Besucher hat man nur eingeschränkten Zugang, ein Teil der Bibliothek ist den Benutzern vorbehalten. Aber allein dieser Anblick, diese Stimmung ist den Besuch wert. Ich frage mich, ob es schon eine Studie gibt, die belegt wie wohltuend alte Bücher aufs Gemüt wirken. Auch wenn man keinerlei Berührungspunkte mit Schriftstellern wie Dante, Petrarca, Boccaccio oder Sant'Agostino hat, so kommt hier zumindest Harry Potter Feeling auf.

Mein Testurteil zur Biblioteca Angelica in Rom
  • Ideal für: Bibliophile, Philologen, Harry Potter Fans, (Erasmus-)Studenten bei der Prüfungsvorbereitung.
  • Top: Die Stille!
  • Flop: Dass ich nicht schon früher von diesem Ort wusste! Wie gern hätte ich mich dort an einem verregneten Novembernachmittag zum Lernen zurückgezogen!
  • Lässt sich gut verbinden mit: Piazza Navona, der Gelateria Al Teatro (eine der besten Eisdielen Roms - ausgezeichnet mit dem Deutsche Römerinnen Qualitätssiegel) und dem Chiostro Bramante (dem nächsten Geheimtipp!).
  • Mein Tipp für euch: Geht hin, lasst euch verzaubern, aber checkt vorher unbedingt nochmal die Öffnungszeiten. Beim ersten Besuch stand ich vor verschlossenen Türen. Doofer Anfängerfehler, ich weiß...
Wunderschöne Wändet alter Bücher in der Biblioteca Angelica
3. Der Chiostro Bramante

Wenn wir gerade bei Offenbarungen sind: Neben Bibliotheken habe ich noch eine weitere versteckte Leidenschaft: Kreuzgänge! Glücklicherweise ist genau das die nächste Etappe unserer Schatzsuche durch die Ewige Stadt. Auch wenn das italienische Wort chiostro verdächtig nach Kiosk klingt, ist es die Bezeichnung für einen Kreuzgang.

Laut Wikipedia: “ein überdachter, gewölbter Bogengang um einen in der Regel quadratischen (oder auch rechteckigen) offenen, nicht überdachten Innenhof in z. B. christlichen Klöstern oder Stiftsanlagen.” - Wenn ihr mich fragt: ein perfektes Zusammenspiel aus innen und außen. Symmetrisch aber nicht steril.
Draußen und trotzdem überdacht. Inseln der Ruhe, die ganz nebenbei mit schönen Lichtspielen aufwarten.
Ob mit oder ohne Garten oder Brunnen in der Mitte, Kreuzgänge haben irgendwas an sich, dass mich ganz automatisch das Lauftempo drosseln lässt.

In Rom gibt es einige ganz fantastische Kreuzgänge:
  • San Clemente,
  • den der Basilika San Giovanni in Laterano,
  • San Paolo fuori le mura,
  • und meinen persönlichen Favoriten: Ss Quattro Coronati.
Ich im Zentrum des Kreuzgangs Chiostro Bramante
Skip-The-Line im Chiostro Bramante? Gewusst wie!

Das Kloster von Bramante ist nur ein paar Minuten Fußweg von der Bibliothek entfernt.
Ich bin ein wenig von der Menschenansammlung irritiert, die vor dem Eingang steht, aber dank der Deutschen Römerin weiß ich, dass ich die Schlange getrost überspringen kann, um zum Kreuzgang zu gelangen. Die Leute hier stehen nämlich für die Banksy-Ausstellung an, die zur Zeit im Klostergebäude stattfindet und nicht um den klösterlichen Innenhof aus der Frührenaissance zu besichtigen.

Dahin gelangt man nämlich kostenlos und ohne Wartezeit. Wie? Indem man am Eingang sagt, dass man in die Cafeteria möchte. Das ist nicht mal gelogen, denn im ersten Stock vom Kloster findet ihr ein kleines Bistrot. Und wenn man schon mal die Möglichkeit hat, in einem der am schönsten gelegenen Cafés in Rom, umringt von historischen Arkaden einen Espresso oder Aperol Spritz zu trinken, dann sollte man das auch tun.

4. Die Villa Medici
Ausblick über Rom von der Terrasse der Villa Medici

Die Villa Medici ist nicht einfach nur eine Villa aus dem 16. Jahrhundert (eine der vielen, die der einflussreichen florentinischen Medici Familie gehörten), sondern eine der bedeutendsten Kultureinrichtungen in Rom.
Unweit der Spanischen Treppe beherbergt sie seit 1803 die Französische Akademie und wird für verschiedenste Ausstellungen genutzt.
Die Besichtigung der gesamten Villa ist nur in organisierten Führungen zu ausgewiesenen Zeiten möglich.
Der eigentliche Grund aber, warum ich sehr lange sehr viel Zeit vor der Villa Medici (auf dem kleinen Mäuerchen sitzend) verbracht habe, anstatt sie von innen zu besichtigen, ist folgender:
Meine Leidenschaft für einstige Prachtvillen, die schließlich zu Museen umfunktioniert wurden, hält sich in Grenzen. Trotzdem ist die Villa Medici der erste der verborgenen Geheimtipps der Deutschen Römerin, den ich bereits besichtigt habe.

In meinem Erasmusjahr 2011 fand hier die Ausstellung "Europunk" statt. Thema war die visuelle Punk-Kultur in Europa von 1976-1980. Es war natürlich schon interessant, das originale Albumcover der Sex Pistols zu sehen, aber eigentlich ging es mir nicht um die Ausstellung, sondern um ein Konzert, welches hier stattfand.
Bedtime for Charlie, eine unbekannte Punk-Rock Band aus Rom, welche man eigentlich nur kennt, wenn man mit den Bandmitgliedern befreundet ist oder eine ausgeprägte Leidenschaft für die lokale Musikszene hat. Als gute Freundin und Fan der ersten Stunde stand ich auf der Gästeliste. Ich erinnere mich noch genau, wie unangenehm es mir war, weil es eine Ewigkeit dauerte, meinen Namen darauf zu finden. (Man glaubt es kaum, aber ein Name, der mit J beginnt ist in Italien deutlich exotischer als Zitrusfrüchte). Das ist stärker in Erinnerung geblieben als die Räumlichkeiten der Villa selbst.

Fassade und Eingang der Villa Medici

Eine Sache ist aber ganz deutlich im Gedächtnis verankert: Der fantastische Ausblick vom Balkon im großen Saal der Villa Medici, von dem aus man die ganze Stadt sehen kann!

Villa Medici: Ein strategisch guter Aussichtspunkt auf Rom

Abgesehen davon erinnere ich mich auch noch daran, dass ich den Garten der Villa damals relativ enttäuschend fand. Ein Obelisk umringt von einem Brunnen, viele gerade gestutzte Hecken und ein paar (kopflose) Skulpturen. Mir fehlt in Sachen Kunstgeschichte allerdings auch viel wertvolles Hintergrundwissen, weshalb sich mir die Villa Medici wahrscheinlich nie ganz erschlossen hat… Das ändert aber rein gar nichts an der Tatsache, dass ich weiterhin liebend gern auf dem kleinen Mäuerchen davor sitze und den Ausblick genieße.

Mein Testurteil zur Villa Medici in Rom
  • Ideal für: Kunstliebhaber und -kenner.
  • Top: Die Lage auf dem Pincio und der fantastische Ausblick über die Stadt.
  • Flop: Nicht individuell oder spontan zu besichtigen, nur in Gruppen zu vorgegebenen Zeiten. Persönlich mag ich Gärten, die mit Blumen statt Skulpturen aufwarten, lieber. (Liegt aber nur daran, dass ich mehr Ahnung von Pflanzen als von Statuen habe.)
  • Lässt sich gut verbinden mit: Spanischer Treppe, Villa Borghese, Sonnenuntergang auf der Pincio Terrasse.
  • Mein Tipp für euch: Wenn es eine Ausstellung gibt, die euch wirklich interessiert, dann könnt ihr diese nutzen, um die Villa Medici zu besichtigen. Mein Alternativ-Tipp: Wenn ihr eine prächtige Villa besichtigen wollt, dann die Villa D'Este in Tivoli. Kein Geheimtipp, aber ein schöner Grund für einen Ausflug ins römische Umland.
Statuen in der Villa Medici
5. Der Friedhof Verano

Roms städtischer Monumentalfriedhof Verano liegt ganz in der Nähe des Bahnhof Tiburtina.
Angelegt wurde der “moderne Friedhof” während der napoleonischen Herrschaft von 1805-1814. Sein Ursprung als Begräbnisstätte liegt aber mindestens zwanzig Jahrhunderte in der Vergangenheit.
Der Verano ist nicht nur sehr alt sondern auch riesig! Insgesamt erstreckt sich der Friedhof über eine Fläche von etwa 83 Hektar. Das sind 116 Fußballfelder. Für alle, denen dieser Vergleich mit dem Fußballfeld genauso wenig sagt wie mir: 83 Hektar ist mehr als doppelt so groß wie der Berliner Zoo (33 ha) und wesentlich größer als der Vatikanstaat, der gerade mal auf eine Fläche von 44 ha kommt. Beim Verano handelt sich wirklich um eine Art Stadt in der Stadt (mit Straßen und Shuttlebussen). Er ist mehr als ein Friedhof, er ist ein Mikrokosmos - eine Metropole der ehemaligen Bewohner der Ewigen Stadt.

Grabmäler auf dem parkartigen Friedhof Verano
Ein paar bekannte Persönlichkeiten, die auf dem Verano Friedhof in Rom ihre letzte Ruhe gefunden haben:
  • Goffredo Mameli - aus dessen Feder die italienische Nationalhymne stammt.
  • Der Schauspieler Alberto Sordi - unsterblich durch die Maccheroni-Szene in Ein Amerikaner in Rom, die als Poster etliche Restaurants ziert.
  • Rino Gaetano der italienische Liedermacher - “Gianna”  oder “Ma il cielo è sempre più blu” kennt ihr bestimmt, oder?
  • Clara Petacci - die Geliebte von Mussolini.
  • Vittorio Gassmann - einer der wichtigsten italienischen Schauspieler der Nachkriegszeit.
  • Vittorio De Sica - Schauspieler und Filmregisseur des Neorealismus.
  • Die Schriftstellerin Natalia Ginzburg.
  • Maria Montessori - die Ärztin und Reformpädagogin.
  • Der römische Dichter Trilussa - nach dem die belebte Piazza in Trastevere vor der Ponte Milvio benannt ist.
  • Der Schwimmer und Schauspieler Carlo Pedersoli, besser bekannt als Bud Spencer.
Das Grab von Bud Spencer 

Das Grab von Bud Spencer liegt ganz in der Nähe des Seiteneingangs, in der Nähe der Stazione Tiburtina und einer schwer überquerbaren Schnellstraße. Normalerweise hätte ich es bestimmt übersehen, aber dank Annett und Google Maps finde ich es ohne Probleme. Geschmückt ist es mit allerlei Plastikblumen. Im Inneren ein buntes Sammelsurium: Hauptsächlich Fotos, Flaggen, eine kleine Marienstatue, eine Bayernfahne, ein Schal von Lokomotive Leipzig und mehrere Dosen Discounter Bohnen. Ich muss daran denken, dass ich nur wenige Tage zuvor eine Bud-Spencer-Gedächtnis-Bohnenpfanne gegessen habe....oben auf dem Campo Imperatore, dem Drehort zu “Vier Fäuste für ein Halleluja” und bin ein bisschen traurig, dass ich nicht wenigstens eine Distel oder einen Stein von dort oben dabei habe, um sie an seinem Grab abzulegen.
Beim nächsten Besuch bringe ich bestimmt einen Gruß aus den Bergen mit, versprochen!

Das Grab von Bud Spencer
Mein Testurteil zum Friedhof Verano in Rom
  • Ideal für: Alle, die Rom wirklich mal von einer anderen - nämlich einer ruhigen, nachdenklichen und sehr intimen - Seite kennen lernen wollen.
  • Top: Der Verano ist wie ein gigantisches Freilichtmuseum. Im Mittelpunkt stehen nicht die Statuen oder Kunstobjekte, sondern die Menschen, die bekannten wie die unbekannten, und die Erinnerung an sie. Ein Denkmal, das uns die eigene Vergänglichkeit vor Augen führt und die Tatsache, dass der Tod zum Leben dazugehört.
  • Flop: An dieser Stelle kein Flop, sondern ein Appell an respektvolles Verhalten, das diesem Ort angemessen ist. Ein Friedhof ist nun mal keine gewöhnliche Grünfläche oder eine einfache Sehenswürdigkeit. Die meisten Menschen kommen zum Trauern her und sollen dabei keinesfalls gestört werden.
  • Lässt sich gut verbinden mit: Einem Abend im Studentenviertel San Lorenzo.
  • Mein Tipp für euch: Auf der Website der Friedhöfe in Rom gibt es vorgefertigte Routenvorschläge zu verschiedenen Themengebieten wie Literatur, Kino und Theater, Kunstschätze u.v.m.
Mein persönlicher Lieblingsort und Geheimtipp zum verborgenen Rom: Der protestantische Friedhof in Rom

Der Monumentalfriedhof Verano in Rom ist ein alter Bekannter. Denn ja, ich habe in Rom unheimlich viel Zeit auf Friedhöfen verbracht, auch wenn das oft für Verwirrung sorgt.
Um das zu erklären muss ich ein bisschen ausholen. Auf einer Geburtstagsparty in Rom fragte ich den Freund einer Freundin, was denn sein Lieblingsort in der Hauptstadt sei. Ohne zu zögern wählte er den Cimitero Acattolico, den protestantischen Friedhof in Rom. Interessant, dachte ich mir mit einer Mischung aus Neugierde und Skepsis.
Das musste ich mir anschauen. Er wollte ihn mir unbedingt persönlich zeigen. Nach meinem ersten misslungenen Versuch, bei dem ich den Eingang zum Friedhof nicht gefunden hatte, willigte ich ein. So kam es, dass ich "ein Date" auf einem Friedhof hatte und mich Hals über Kopf verliebte...
…in den Friedhof, nicht in den Typen.

Il Cimitero Acattolico - der protestantische Friedhof in Rom: Kleinod und Ruhepol
protestantischer Friedhof in Rom

Was ich hinter den Friedhofsmauern fand war eine Insel der Ruhe, die zwischen Uni und Zuhause lag. Einen Ort, an dem ich den Verkehr, die vielen Menschen und das geschäftige Treiben, die Sirenen, scheppernde Busse und knatternde Vespas der Stadt vollständig ausblenden konnte. Endlich!
Da ich neben der Uni auch noch als Kindermädchen arbeitete und bei einer Familie mit drei Kindern wohnte, fiel es mir bei spielenden bambini in den Parks schwer abzuschalten und mich aufs Lernen, Lesen oder Schreiben zu konzentrieren. Am Brunnen im Monti Viertel hingegen, einem meiner weiteren Lieblingsorte in Rom, war die Gefahr groß, von meinem Bekannten Roberto in ein Gespräch über Carbonara, erneuerbare Energien oder das Sonnensystem verwickelt zu werden.
Dieser kleine Friedhof hinter der Pyramide war die Lösung! So ist er für mich zu einem bedeutsamen Ruhepol und Zufluchtsort geworden, an den ich immer gerne zurückkomme, wenn ich in Rom bin.

Weitere verborgene Geheimtipps in Rom, die nicht jeder kennt:
  • Sakral: Die Kirche S. Quattro Coronati. Ein kleines Augustinerkloster aus den 4. Jahrhundert. Besticht mit Einfachheit, einem wunderbaren Kreuzgang und dem Gefühl in einem kleinen italienischen Bergdorf zu sein. Nur mit dem Unterschied, dass man ein paar Schritte vom Kolosseum entfernt ist.
  • Im Grünen: Der Park der Villa Celimontana. Auch gleich um die Ecke von der Kirche der Quattro Coronati und vom Kolosseum.
  • Fürs leibliche Wohl: Der Bauernmarkt am Circo Massimo, in den ich mich auf meiner Märktetour durch Rom verliebt habe (von der Villa Celimontana und dem Kolosseum auch nur knapp 15 Minuten zu Fuß). Weitere Informationen über die Märkte in Rom, erhält ihr auch in unserem Youtube-Video.

Ihr seht, manchmal verstecken sich die verborgenen Geheimtipps direkt im Schatten der bekannten Sehenswürdigkeiten. Mit unserer Tour erfährst du noch mehr über das versteckte Rom im Zentrum.

 

Verfasst von Jule Kemmet im September 2021.

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