Hallo, ihr Lieben! Heute erkunde ich für euch die Märkte in Rom! Ich bin losgezogen um zu riechen, zu hören und zu schmecken, was die römischen Märkte so zu bieten haben. In diesem Praxistest erfahrt ihr auf welchem der vielen Märkte in Rom sich ein Besuch besonders lohnt und wo was geboten wird. Neben berühmten Kandidaten geht es auch auf versteckte Bauern- und Wochenmärkte in unmittelbarer Nähe dem Kolosseum und vom Petersdom. Natürlich darf auch der bekannteste Flohmarkt der Stadt “Porta Portese” nicht fehlen, sowie “Eataly” der Tempel für Liebhaber der italienischen Küche. Let’s go!
Liebe geht durch den Magen - auch und besonders in Italien
Gibt es einen besseren und authentischeren Einblick in die Essgewohnheiten eines Landes, einer Region oder Stadt, als auf einem Wochen- oder Bauernmarkt? Ich finde nicht! Nennt es wie ihr wollt! Verfressen, Foodie, Gourmet oder wie die Italiener sagen “buona forchetta” (wörtlich: “gute Gabel” übertragen eine Bezeichnung für gute und leidenschaftliche Esser.) Für mich geht die Liebe definitiv durch den Magen - ganz besonders die zu meiner Wahlheimat!
All das findet man wo?
In der Trattoria um die Ecke. Richtig. Oder in Rohform direkt auf dem Markt. Wenn ihr euch ein bisschen mit der italienischen Küche auskennt, dann wisst ihr vielleicht, dass sie mit wenigen Zutaten und Gewürzen auskommt. Je weniger Komponenten, desto wichtiger ist der Geschmack und zwar von jedem einzelnen Produkt, das zum Kochen verwendet wird. Die beste Qualität bekommt man nur selten eingeschweißt im Supermarkt, sondern auf dem Markt. Regional und saisonal und im besten Fall, direkt vom Erzeuger kaufen. Der ein richtiger Experte in seinem Fachgebiet ist und sich auf bestimmte Produkte spezialisiert hat.
Märkte in Rom - mehr als nur Wocheneinkauf
Seit ich in Italien (in einem kleinen Dorf in den Abruzzen) wohne, ist der Marktbesuch am Sonntagmorgen ein fester Termin geworden. Bei Gaetano, dem sizilianischen Gemüsehändler bei uns im Dorf gibt es (je nach Saison!) die besten Orangen, Pfirsiche, Auberginen und die Cime di Rapa, die ich so sehr liebe! Ich kann euch versprechen; mit jedem Biss schmeckt man die Sonne Italiens unter der die Geschmacksknospen ein spontanes Freudentänzchen aufführen. Mehr über die Märkte in Rom erfährt auch in unserem Youtube-Video Märkte in Rom.
In der Stadt ist das nicht viel anders! Auch meine ehemalige Gastmama aus Rom hat frische Zutaten auf dem Markt gekauft, “weil es besser schmeckt und preislich günstiger ist”. Als sie mich zum ersten Mal losgeschickt hat, Obst und Gemüse für uns zu kaufen, hat sie mir den Marktstand ihres Vertrauens beschrieben und gemeint: “Sag, dass ich dich schicke. Er weiß dann schon Bescheid”. Und er wusste Bescheid. “Cristiana? Braune Locken und toskanischer Akzent!”, vergewisserte er sich und fing an eine bunte Tüte für mich zusammenzustellen.
Man kennt sich, nimmt sich Zeit, unterhält sich und es werden sogar Tipps zur Zubereitung gegeben.
Der Mozzarella und Ricotta stammen vom Alfonso aus Neapel. Obst und Gemüse kauft man bei Salvatore, der hat nicht nur die süßesten Melonen und saftigsten Pfirsiche, sondern auch immer einen guten Spruch auf Lager. Eier und Geflügel holt man bei der Signora Marzia aus Viterbo. Der Fischhändler erklärt nebenbei wie man den Oktopus am besten butterweich kocht und die Muscheln vom Sand säubert. Ich glaube ihr versteht worauf ich hinaus will, oder?
Märkte in Rom - Italien mit allen Sinnen erleben
Neben der Qualität spielt vor allem auch die soziale und sinnliche Ebene eine tragende Rolle: Es wird probiert, gerochen und auf Melonen geklopft. Diskutiert, philosophiert, gescherzt, getratscht, gestikuliert, eingekauft und sich ausgetauscht. Wer in Italien ausschließlich im Supermarkt einkauft, der ist selber Schuld!
Ihr seht, der Kommerz, also das Einkaufen wird da schnell zum Nebenschauplatz und genau deswegen empfehle ich jedem einen ausgiebigen Marktbesuch in Rom, denn das ist wirklich pure “italianità”! Hier gilt wie so oft: Nehmt euch Zeit, schaut euch um, hört zu, schmeckt und riecht und ihr werdet Italien hautnah und mit allen Sinnen erleben.
Rom und seine besten, bekanntesten und empfehlenswertesten Märkte
Um euch bei der Suche nach der unvergesslichen Markterfahrung in Rom zu helfen, habe ich die Märkte der ewigen Stadt besucht und getestet. Neben den Empfehlungen der deutschen Römerin habe ich noch weitere Alternativen für euch zusammengetragen.
- Campo de' Fiori - Der Urvater der Märkte in Rom
- “Campagna Amica” Bauernmarkt am Circus Maximus - Der Geheimtipp!
- Mercato Eataly - “Das Nonplusultra für italienisches Essen und Trinken”
- Mercato Trionfale - der größte Markt in Rom (nicht weit vom Vatikan)
- Porta Portese - Roms berühmter Flohmarkt und Touristenliebling
- Meine Alternativen für euch: Mercato Sannio, Mercati Monti und Mercato Testaccio
Märkte in Rom: Campo de' Fiori - Der Urvater
Fangen wir mit dem bekanntesten von Roms Märkten an. Der Markt auf dem beliebten Campo de' Fiori ist der bekannteste und gleichzeitig der älteste Marktplatz in der ewigen Stadt. Seine Geschichte beginnt 1869, als der damals wichtigste Markt Roms von der nahegelegenen Piazza Navona auf die Piazza Campo de’ Fiori umgesiedelt wurde. Einer meiner Lieblingsplätze in Rom, aber um ehrlich zu sein, liegt das weniger am Markt. Hauptsächlich war es die Pizza Bianca mit Mortadella beim kleinen Forno an der Ecke, die mich magisch in ihren Bann und immer wieder auf diese Piazza gezogen hat. Auch viele Sommerabende habe ich hier verbracht: Stilecht mit ein paar Freunden am Brunnen oder unter der Giordano Bruno Statue mit einem Peroni Bier in der Hand. Es ist heute schwer sich vorzustellen, wie es damals gewesen sein muss, als der Markt noch von den sogenannten „Vignarole“ dominiert wurde. Frauen, die täglich das Gemüse direkt vom Feld hierher brachten, um es auf dem Platz zu putzen und zu verkaufen. Gemüseputzende Ladies kann ich nicht entdecken, dafür eine immense Auswahl an Limoncellofläschchen, die nur so semi-regional sind.
Mein Testurteil zum Marktbesuch am Campo de’ Fiori
- Ideal für: Rom-Einsteiger und Hobbyfotografen
- Top: einer der wenigen “open-air Märkte” in Rom, herrlicher Platz, täglich außer Sonntag geöffnet, auf internationale Besucher und deren Bedürfnisse ausgerichtet.
- Flop: Der Markt als solches ist ziemlich touristisch, die Produkte und Verkäufer sind nicht unbedingt regional.
- Lässt sich gut verbinden mit: Sightseeing. Dank der super Lage in der Altstadt zwischen Piazza Navona und Trastevere.
- Mein Tipp für euch: Das Markttreiben lieber ganz entspannt bei einem Cappuccino in einer der umliegenden Bars beobachten, ein Stück Pizza Bianca (mit Mortadella) im Antico Forno genießen, oder abends zum Aperitivo herkommen. Erfahre noch mehr über Streetfood in Rom mit unserem Youtube-Video!
Märkte in Rom: “Campagna Amica” Bauernmarkt am Circus Maximus - Der Geheimtipp!
Weiter geht es mit dem nächsten Kandidaten: Der Bauernmarkt Campagna Amica. Im Video bezeichnet Annett ihn als den Geheimtipp unter den Märkten Roms. Dieser Markt bietet nur lokale Lebensmittel an, die unmittelbar aus der Region kommen. Klingt schon mal vielversprechend. Der Bauernmarkt liegt zwar super zentral, aber um ihn neben prominenten Nachbarn, wie dem Circus Maximus oder Forum Romanum zu entdecken, braucht man schon einen 7. Sinn. Entweder man stolpert also rein zufällig hier herein oder folgt den Tipps der Deutschen Römerin!
Besuch auf dem Bauernmarkt in Roms antikem Zentrum
Das ist ein ziemliches Kontrastprogramm zum Campo de' Fiori! Das Gebäude in einer unbedeutenden Seitenstraße zwischen Palatin und Circus Maximus erinnert an eine alte Autowerkstatt und ist von außen echt unscheinbar. Zwei orangene Fahnen mit der Aufschrift “Campagna Amica” säumen den Eingang zum Bauernmarkt im Herzen Roms.
Drinnen ist es etwas weniger fotogen als der malerische Markt im Zentrum. Trotzdem: die Halle ist groß, sauber, hell, übersichtlich und gut strukturiert. Vor allem aber gespickt mit tollen und diesmal auch wirklich regionalen (!) Lebensmitteln - in Bio-Qualität!
Von Brot über Gemüse, Obst, Fisch, Käse zu Fleisch- und Wurstwaren, Olivenöl, Honig, Hülsenfrüchten und Pflanzen.
Es bleiben wirklich keine Wünsche offen! Am Stand vom Agriturismo l’Ulivarella verkoste ich Schinken und verschiedene Salsiccia-Sorten. Die Tatsache, dass ich in den Abruzzen lebe, lässt uns sofort ins Gespräch kommen. Fachsimpeleien, bei denen es hauptsächlich um die Wurst geht. Ohne spoilern zu wollen, aber was in Deutschland als "Salami" bezeichnet wird, hat mit dem Original nicht viel gemeinsam. Um dahinter zu kommen, solltet ihr diesen Markt auf keinen Fall missen.
Ich stromere ein bisschen durch die Halle und bewaffne mich mit einem Panino mit Porchetta (Brötchen mit Spanferkel) - natürlich aus Ariccia, einem kleinen Ort in Roms Umland, der sich in ganz Italien einen Namen gemacht hat. Eine sehr gute Wahl für gerade mal 3,50€. Dann entdecke ich den wirklich schönen Hinterhof und einen Stand mit "birra artigianale" - selbstgebrautem Bier. Dort stehen Tische, an denen "cucina casareccia" - italienische Hausmannskost - serviert wird. Auf den Tischen mache ich verschiedene Pastagerichte aus, natürlich begleitet von Weinen aus den Castelli Romani. Die Sonne strahlt mit mir um die Wette. Im Gegensatz zu ihr halte ich in der einen Hand ein perfektes Porchetta-Panino und in der anderen einen Becher Bier.
Der Bauernmarkt in Rom - ein Geheimtipp? Definitiv! Könnt ihr euch vorstellen, dass ich ein Jahr lang quasi direkt um die Ecke gewohnt habe, ohne dieses Paradies zu entdecken? Das zeigt wieder mal, wie wichtig und wertvoll gute Insidertipps sind!
Mein Testurteil zum Bauernmarkt in Rom - direkt am Circus Maximus
- Ideal für: Liebhaber der authentischen römischen Hausmannskost und alle, die es werden wollen. ;)
- Top: Ein Markt ganz nach meinem Geschmack, originell und bodenständig mit ehrlichen Produkten in Top-Qualität direkt vom Produzenten, gute Lage und faire Preise. Zünftiges Panino mit Salami, Schinken oder Porchetta für 3,50 €! Das ist mindestens 12 Sterne wert!
- Flop: Leider nur am Wochenende (von 08:00 - 15:00 Uhr) geöffnet
- Lässt sich gut verbinden mit: Tour vom Circus Maximus, Kolosseum, Forum Romanum, Palatin, Bocca della Verità.
Mercato Eataly - “Das Nonplusultra für italienisches Essen und Trinken”
Stellt euch vor es gibt ein riesiges Kaufhaus, in dem es nur um ein Thema geht: Die italienische Küche! Genau das ist das Konzept hinter Eataly- dem weltweit größten Vertreiber von italienischen Lebensmitteln. Als ich damals in Rom gewohnt habe, war die Filiale im Viertel Garbatella gerade noch im Bau. 2012 eröffnete dann das Schlaraffenland für Food Liebhaber, neben dem Bahnhof Ostiense (nicht weit von meiner Uni, Roma Tre).
Märkte in Rom: Empfehlungen für einen Marktbesuch bei Eataly in Rom
Nein, das ist nicht mein erster Besuch bei Eataly. Insgesamt zweimal führte mich mein Weg in den letzten Jahren in das Mekka für Italo-Food. Der erste Besuch war an einem verregneten Sonntagnachmittag im Dezember, also nur wenige Monate nach der Eröffnung. Dreimal dürft ihr raten: es war brechend voll, sodass ich recht schnell umgekehrt bin. Der zweite Besuch war leider auch nur sehr flüchtig. Ich war mit einer Freundin verabredet und wir gönnten uns gerade ein Stück Pizza, als ein gemeinsamer Freund anrief. Er hatte gehört, dass wir in der Stadt waren und uns spontan zu sich zum Abendessen eingeladen. Wenn ein Süditaliener euch zum Abendessen einlädt, dann gibt es kein Nein.
Wie dem auch sei: Aller guten Dinge sind bekanntlich drei!
Wenn ihr schon einmal auf der grünen Woche oder einer Feinkostmesse wart, dann könnt ihr euch vielleicht eine grobe Idee davon machen, was euch bei Eataly in Rom erwartet. Alles und noch viel mehr unter einem Dach! Im Erdgeschoss erwarten euch Obst und Gemüse, Milch und Joghurt, Reihen von Kochzubehör (Bücher, Töpfe, Pfannen, Löffel,…), sizilianisches Streetfood. Ich schnappe mir ein Cannolo Siciliano gefüllt mit Ricotta und Pistazien und schlender durch die Regale.
Eataly: Die Qual der Wahl - Expertentipp der Deutschen Römerin
Weil ich diesmal aber alles richtig machen will, ziehe ich den Telefonjoker und bitte Annett per Whatsapp um Orientierungshilfe. Ansonsten geht man auf vier Etagen gespickt mit den feinsten Köstlichkeiten ganz schnell verloren. Vor allem als Fangirl der italienischen Küche...
Ich beginne mit der Erkundungstour der verschiedenen Etagen.
Im ersten Stock werde ich von hängenden Schinken begrüßt. Hier gibt es neben Wurst und Käse, Essig, Öl, Pasta in allen Formen und Farben und auch fertige Soßen. Sogar die Pasta von Masciarelli dem Pastaficio (seit 1867) aus unserem Nachbarort in den Abruzzen gibt es hier zu kaufen. Natürlich ist der Preis etwas höher als bei uns im Dorfsupermarkt. Eine Etage drüber erwartet mich Fleisch, Fisch, Wein, Kaffee und ein paar Restaurants, die, wenn ihr mich fragt, eher Einkaufscenter-Charakter haben, als den Charme einer kleinen Familien-Trattoria. Ich kaufe Pistazien-Pesto und begebe mich gemächlich zum Ausgang.
Mein Testurteil zum Mercato Eataly
- Ideal für: Regentage in Rom und alle, die kulinarische Mitbringsel für Daheim suchen oder Rom-Kenner, die mal was Neues ausprobieren wollen.
- Top: Sehr modern mit wahnsinnig großer Auswahl an italienischen Produkten und Kochutensilien.
- Flop: Relativ teuer, anonym / Restaurants haben weit weniger Charme als die “Trattoria um die Ecke”.
- Lässt sich gut verbinden mit: Besuch der Basilika San Paolo fuori Mura, einem Spaziergang durch das wunderschöne Garbatella. Bei gutem Timing auch mit einer Zugfahrt vom Bahnhof Ostiense ans Meer oder Ostia Antica.
- Mein Tipp für euch: Viele Produkte gibt es in italienischen Supermärkten oder auf den Wochenmärkten in ähnlicher Qualität aber zu teilweise günstigeren Preisen mit jedoch weniger Auswahl (an nur einem Ort).
Märkte in Rom: Mercato Trionfale - der größte Markt (nicht weit vom Vatikan)
Der Mercato Trionfale, ein historischer Markt im Stadtviertel Trionfale. Der älteste Markt in Rom und mit über 250 Ständen auch der größte. Und ja, bei dem Namen taucht eine verschwommene Erinnerung auf. Bei meinem ersten langen Romaufenthalt im Jahr 2008 war ich hier (während meines acht-monatigen Au-Pair-Aufenthalts). Meine Schwester und eine Freundin waren zu Besuch. Nachdem wir die vatikanischen Museen besichtigt hatten, bummelten wir über den Markt, um Blumen für meine Gastmama zu kaufen. Damals fand der Markt noch auf offener Straße statt. 2009 wurde er dann renoviert und ist zu einem überdachten Markt in Glaskonstruktion geworden.
Von allem etwas: Ein Besuch auf dem Mercato Trionfale in Rom
Nur wenige Gehminuten vom Vatikan und der Metro-Haltestelle "Cipro" und "Ottaviano" entfernt, liegt der Mercato Trionfale im Erdgeschoss eines riesigen modernen Gebäudes. Im Inneren verbirgt sich ein regelrechtes Labyrinth aus Marktständen. Die Mischung ist wirklich perfekt und lässt keine Wünsche offen. Neben Nahrungsmitteln werden auch Kleidung, Taschen, Stoffe, Seifen, Haushalts- und Kurzwaren angeboten. Ich entdecke sogar eine Bar, einen Friseur und einen Schuster.
Es fehlt wirklich an nichts! Trotzdem ist meine erste Reaktion: Reizüberflutung. Ich fühle mich ein kleines bisschen wie auf dem Basar in Istanbul, nur, dass um mich herum italienisch gesprochen wird und es nicht nach Gewürzen riecht.
Am Stand der Box 16-18 gibt es nur regionales Gemüse aus der Umgebung, genau wie auf dem Bauernmarkt. Ein paar Stände weiter strahlen mich leuchtend gelbe Zitronen aus Amalfi an. Daneben der rote Knoblauch aus Sulmona (eine Spezialität aus den Abruzzen, genauer gesagt aus meinem “Heimattal”). Zwiebeln aus Tropea und Peperoni aus der Basilikata - die besten regionalen Exportschlager, die Italien zu bieten hat. Weiter gehts mit Eiern, Linsen, Sushi und so so so viel mehr. Für meinen Geschmack etwas zu viel von allem.
Der Markt ist eine Fundgrube für Feinschmecker und hat enormes Potential, aber ehe ich mich hier entscheiden kann, wo ich anfangen soll zu graben, sind die Zucchiniblüten bestimmt verwelkt.
Mein Testurteil zum Mercato Trionfale in Rom
- Ideal für: Entdecker, die gerne auf kulinarische Schatzsuche gehen wollen! Wer dabei professionelle Begleitung und lokale Tipps wünscht, greift am besten auf die Roman Food Tour der deutschen Römerin zurück.
- Top: Täglich außer Sonntag geöffnet (von 07:00 bis 19:00 Uhr, mittwochs und samstags nur bis 14:00 Uhr) Es gibt von allem etwas und man findet Top-Produkte aus ganz Italien, aber auch lokale Ware “frisch vom Feld”.
- Flop: Mir persönlich war es etwas zu viel und zu unübersichtlich
- Lässt sich gut verbinden mit: Besuch in den vatikanischen Museen .
- Mein Tipp für euch: Setzt euch Schwerpunkte und überlegt vorher grob, was ihr kaufen oder probieren möchtet. Vergleicht die Preise und beobachtet die Stände eine Weile. Wo bleiben Kunden stehen, wie reagieren die Verkäufer etc. so bekommt man auch ohne Italienischkenntnisse einen Eindruck, wo und wie einheimische Stammkunden ihren Einkauf tätigen.
Märkte in Rom: Porta Portese - Roms berühmter Flohmarkt und Touristenliebling
Porta Portese - der mit Abstand bekannteste Flohmarkt in Rom. Jeden Sonntag Vormittag lockt er Trödelfreunde aus der ganzen Welt in die Nähe des Tiberufers. Natürlich war auch ich schon auf dem berühmten Trödelmarkt in Rom. Sonntagfrüh, leicht verkatert mit einem Teil unserer Erasmuscrew von damals (2 Deutschen und 3 Franzosen) und das Ganze war ein ziemliches Desaster - mir persönlich hat der Flohmarkt damals überhaupt nicht gefallen.
...mein zweiter Versuch auf dem beliebten Trödelmarkt in Rom
An einem warmen Sonntag im Juli starte ich einen zweiten Versuch. Gegen 10 Uhr stehe ich ausgeschlafen und guter Dinge, ohne trödelnde Erasmus-Studenten, zwischen dem Tor der “Porta Portese” und der Tiberbrücke “Ponte Sublicio”. Nach nur ein paar Metern erinnere ich mich plötzlich daran, was damals mein Problem war: Es ist voll. Sehr voll! Und gefühlt ist die ganze Straße gesäumt mit ca. 1.000 Ständen, die alle die gleiche Ramschware anbieten. Keine Second-Hand oder Trödelware, sondern ein Potpourri aus Billo-Produkten, wie Strandlaken, Taschen mit “ROMA” Aufschrift, Modeschmuck, Kühlschrankmagnete, Gemüsehobel...Das meiste Made in China.
In der Nebenstraße, die parallel zur Via Portuense verläuft, findet man hauptsächlich Fahrräder, Ersatzteile für Autos, Motorräder, Autoradios und Motorradhelme. Ich sehe sogar einen Hütchenspieler, der nun endlich auch in mir ein paar warme Vintage-Gefühle aufkommen lässt. Nach einer knappen halben Stunde Laufzeit gelange ich endlich auf den “antiken” Teil des Marktes. Hier dominieren dann Antiquitäten, Lampen, Möbel, Spiegel, alte Schallplatten, Bücher & Co. Zwischendurch blitzen auch ein paar handgemachte Design- und Vintageobjekte durch.
Mein Testurteil zum Trödelmarkt Porta Portese in Rom
- Ideal für: Frühaufsteher und neugierige Schnäppchenjäger mit Trödelleidenschaft.
- Top: Klassiker der römischen Marktlandschaft, günstige Klamotten.
- Flop: Viele Stände haben mit dem klassischen Konzept vom Floh- oder Trödelmarkt wenig zu tun und verkaufen unnötigen "Touri-Ramsch" mit "Wühltischatmosphäre".
- Lässt sich gut verbinden mit: Mittagessen in Trastevere, Besuch im Orangengarten oder Schlüsselloch auf dem Aventin.
- Mein Tipp für euch: Wenn ihr mich fragt, könnt ihr den Porta Portese Markt getrost überspringen. Falls ihr ihn trotzdem besuchen wollt, dann rate ich euch, am antiken Part an der Piazza Ippolito Nievo und am besten schon vor 09:00 Uhr zu starten.
Alternativen zum Porta Portese Markt: Urban Markt in Monti
- Wer Schnäppchen und günstige Klamotten sucht wird auch auf dem Flohmarkt in der Via Sannio (nicht weit von der Lateran Basilika) fündig. Der Markt ist kleiner, weniger touristisch und viel übersichtlicher. Es gibt Neuware, Secondhandkleidung, Lebensmittel und Trödelwaren und das täglich (außer sonntags) von 09:00 bis 14:00 Uhr.
- Auf dem Mercato Monti, “Urban Market” (samstags und sonntags in der Via Leonina, direkt vor der Metrostation "Cavour", Linie B) gibt es junge und hippe Mode, Kunsthandwerk, Designobjekte, handgemachten Schmuck und vieles mehr. Nicht unbedingt günstig, dennoch kreativ und nicht von der Stange.
Last but not least: mein Lieblingsmarkt in Rom: Der Nuovo Mercato di Testaccio
Ein bisschen hip, trotzdem authentisch und viel Auswahl ohne zu überfordern. Das Publikum hier ist eine ausgewogene Mischung aus Hausfrauen, Studenten und Touristen. Knapp 100 Stände bieten eigentlich alles, was man braucht, ohne zu überfordern. Lebensmittel, Kleidung und Accessoires (neu und secondhand). Einen Wocheneinkauf habe ich hier zwar nie getätigt, trotzdem komme ich immer wieder gerne in diese Markthalle nahe der U-Bahnstation "Pyramide" (Linie B). Der Grund lautet: Streetfood!
Vor allem zwei Boxen haben es mir besonders angetan:
MORDI & VAI (in Box 15 Ecke via Franklin und via Manuzio) gibt es Panini, gefüllt mit typisch römischen Pastasaucen, wie Carbonara oder Amatriciana uvm.
LE MANI IN PASTA hingegen ist eine solide Adresse für gute und hausgemachte Pasta (Box 58 Nahe Eingang Via Franklin).
Beides ist herrlich unkompliziert, zu fairen Preisen - ohne Abstriche bei Qualität und Geschmack zu machen. So liebe ich Streetfood, eben auf echt italienische bzw. römische Art.
Wer von euch anschließend noch das leckerste Gelato der Stadt essen möchte, findet hier meinen Eisdielen-Check in Rom oder kann sich hier unser Video Gelato-Check in Rom ansehen.
Du möchtest in Rom auf kulinarische Entdeckungsreise gehen? Dann solltest du unsere Food-Tour nicht verpassen.
Verfasst von Jule Kemmet im Juli 2020.