Die Vatikanischen Gärten – I Giardini Vaticani
Mitten im Herzen des Vatikan, umgeben von Museen und Sakralbauten, verborgen hinter hohen Mauern, befindet sich eine grüne Oase der Ruhe und Reflexion: die Vatikanischen Gärten.
Obwohl sie vielen Besuchern weniger präsent sind als die Museen, die Sixtinische Kapelle oder der Petersdom, sind auch sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie bieten eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Gartenkunst und religiöser Symbolik – und blicken auf eine lange Geschichte zurück.
Wir haben die Open Bus Tour getestet. Schaut euch dazu unbedingt unser YouTube-Video an!
Ursprung und historische Entwicklung
Die Giardini Vaticani lassen sich bis in das Jahr 1279 zurückverfolgen, als Papst Nikolaus III. seinen Wohnsitz von der Lateranbasilika in den heutigen Vatikan verlegte.

Innerhalb der neu errichteten Mauer ließ er gleich zu Beginn einen Obstgarten, eine Rasenfläche und einen kleinen Prachtgarten anlegen – die Geburtsstunde der Vatikanischen Gärten.
Diese erste Anlage befand sich in unmittelbarer Nähe des Hügels von Sant’Egidio, wo heute der Palazzo del Belvedereund der Innenhof der Museen liegen. In der frühen Phase diente der Garten weniger als Kunstwerk denn als Refugium der Ruhe.
Erst in der Renaissance und im Barock veränderte sich der Stil der Gärten deutlich: Es entstanden künstliche Terrassen, systematische Bepflanzungen, Brunnen und Skulpturen – Ausdruck eines ganz neuen Selbstverständnisses der Päpste.
In dieser Phase wurde auch die Wasserversorgung angelegt, und es kamen Springbrunnen sowie künstliche Grotten hinzu.
Erste Öffnungen
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein waren die Vatikanischen Gärten ausschließlich dem Papst und hohen Kirchenvertretern vorbehalten.
In den 1930er-Jahren waren sie zwar für Diplomaten und offizielle Vertreter zugänglich, jedoch nur auf Einladung.
Nicht vergessen: Der Vatikan selbst wurde erst 1929 offiziell als Staat anerkannt, als die Lateranverträge unterzeichnet wurden.
In den 1970er- und 1980er-Jahren durften erstmals kleine Pilgergruppen eingelassen werden – ebenfalls nur auf Einladung.
Erst seit den 1990er-Jahren, damals unter Papst Johannes Paul II., sind die Gärten im Rahmen offizieller Führungen auch für die breite Öffentlichkeit regulär zugänglich.

Tickets & Preise
Heute können Besucher der Stadt ganz legal die Gärten besichtigen – und dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Geführte Tour zu Fuß:
Die Vatikanischen Museen bieten Führungen in verschiedenen Sprachen mit internen Guides an.
Externe Stadtführer, wie wir von der Deutschen Römerin, dürfen keine Führungen innerhalb der Gärten anbieten.
Wohl aber dürfen wir durch die Vatikanischen Museen führen – dafür empfehlen wir euch herzlich unsere fantastische Stadtführung, die in der eindrucksvollen Sixtinischen Kapelle endet. - Open Bus Tour:
Diese Variante haben wir selbst getestet.
Mit den personalisierten Namens-Tickets und eurem Ausweis kommt ihr etwa eine halbe Stunde vor Beginn der Tour zum Eingang und betretet die Museen über Gateway 2 – in der Regel ohne lange Wartezeit.
Nach dem Sicherheitscheck (ähnlich wie am Flughafen) geht ihr mit eurem Voucher zur Kasse der Open-Bus-Tour, erhaltet dort euren Audioguide und tauscht den Voucher gegen das offizielle Ticket ein.

Direkt an der Kasse befindet sich der Treffpunkt, von dem aus ihr wenige Minuten später von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter abgeholt und zum Bus gebracht werdet.
Ihr nehmt bequem Platz und lauscht den deutschsprachigen Erklärungen, während ihr durch die wunderschönen Gärten fahrt.
Dauer:
Die Tour mit dem Bus dauert etwa 45 Minuten.
Kosten:
Für Erwachsene 40 €, für Kinder und Jugendliche 28 €.
(Achtung: Kinder unter 6 Jahren dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mitfahren)
Die Tickets sind bequem über die offizielle Seite zu kaufen.
Hinweis:
Im Ticket für den Open Bus ist ein anschließender Besuch der Vatikanischen Museen und der Sixtinischen Kapelle enthalten.
Fazit
Die Gärten sind definitiv sehenswert und zeigen eine einzigartige Symbiose aus prachtvoller Gartenanlage und christlicher Spiritualität.

Wir waren etwas von der Qualität des Audioguides enttäuscht – so viel gibt es am Ende dann doch nicht über die Gärten zu hören.
Lohnt es sich trotzdem? Auf jeden Fall!
Wir können euch die Tour wirklich ans Herz legen und kümmern uns gern um die Organisation, wenn ihr im Rahmen einer privaten Führung zuerst eigenständig die Gärten besuchen möchtet und anschließend mit uns die Museen erkunden wollt (dies ist ausschließlich im Rahmen einer Privattour möglich! Nicht bei den Kleingruppentouren).
Wenn euch die Idee einer Open-Bus-Tour durch die Gärten interessiert, schreibt uns gern jederzeit.
Und falls ihr generell eher zur bequemeren Sorte Mensch gehört und nicht gern lauft, schaut euch unbedingt unseren Blog zu den Hop-On-Hop-Off-Bussen in Rom an. Überlegt euch gut, ob das für euch passt – oder ob eine Vespa-, E-Bike- oder Golfcart-Tour mit der Deutschen Römerin vielleicht noch lustiger ist und euch mehr bietet!