Teil 4 - Die vielen Bauarbeiten für das Jubiläumsjahr

Das Heilige Jahr 2025

Rom, die ewige Stadt, erwacht zum Leben! Über 1.400 Baustellen sind geöffnet, um das Gesicht der Stadt anlässlich des Heiligen Jahr 2025 zu verändern. Dieses besondere Ereignis zieht nicht nur Gläubige aus der ganzen Welt an, sondern auch Millionen von Touristen. 

Bürgermeister Roberto Gualtieri von der Demokratischen Partei hat seit seinem Amtsantritt im Oktober 2021 gemeinsam mit der Regierung hart daran gearbeitet, die Hauptstadt auf den überdurchschnittlich großen Zustrom von Menschen vorzubereiten. Drei Hauptbereiche stehen bei den geplanten Umbauarbeiten im Fokus: Verkehr, Straßen und Grünanlagen. 
 

Baustelle auf der Piazza Venezia mit Blick auf den Palazzo Venezia (links im Bild)

 

Oberste Devise: Transparenz bei den Bauarbeiten in Rom

 

Roms Oberbürgermeister Roberto Gualtieri bemüht sich um Transparenz bei den vielen Bauarbeiten der Stadt in diesem und auch in den nächsten Jahren. Gualtieris Ziel ist, den Investitionsrückstand der vergangenen Jahre aufzuholen und die wichtigsten Dienstleistungen wieder den europäischen Standards anzupassen. "Es stimmt nicht, dass Rom nicht dazu bestimmt ist, wieder eine normale Stadt zu werden: Die Hauptstadt hat die Phase des Neins hinter sich gelassen und ist in die Phase des Ja eingetreten, die nun gefördert und gefestigt werden muss. Ich glaube, Rom zeigt, dass es endlich wieder die Lokomotive des Landes und eine großartige europäische Lokomotive sein kann".

Die Hauptstadt Italiens hat selten so viel auf einmal gebaut. Sie ist berühmt als die „ewige Stadt“, wo ewig auch für ihr ewig selbes Aussehen steht oder ewig lange Baustellen, bei denen kein Mensch weiß, wann sie ein Ende nehmen werden.

Doch genau das soll diesmal aber anders sein. Dass es ihm damit ernst ist, zeigt der Stadtrat mit der Webseite „Roma si trasforma“ – Rom verwandelt sich“, die im April ins Leben gerufen wurde. Dank dieser Webseite kann endlich jeder Römer und alle, die unsere Stadt besichtigen, genau erfahren, auf welchen Straßen gebaut wird, in welchem Stadium sich die Arbeiten befinden und wann sie voraussichtlich abgeschlossen sein werden.


 

So soll sich der Vorplatz der Basilika San Giovanni bis 2025 verändern


Finanzierung und Modernisierung


So viel Transparenz und Kommunikation hat der Stadtrat bisher noch nie gezeigt. Möglicherweise hängt das wohl mit seinen vergangenen Bauarbeitserfahrungen zusammen, die von Korruption geprägt waren. Dies führte in den letzten 20 Jahren zu großen Unannehmlichkeiten für die Stadt, deren Straßenbelag z.B. eher dem einer afrikanischen Stadt als dem einer europäischen Hauptstadt ähnelt, dessen Busse viel zu laut und alt sind, auch öfters stehen bleiben, und dessen Denkmäler und Kirchen seit Jahrzenten nicht mehr restauriert wurden. 

Die Gründe für all diese Umbauten sind nicht nur die Jubiläumsgelder. Gleichzeitig hat Rom auch EU-Gelder für den Aufbau- und Resilienzplan erhalten, um die Stadt endlich zu modernisieren. Beim Surfen auf der Seite „romasitrasforma.it“ haben wir vieles erfahren, was wir an dieser Stelle kurz Zusammenfassen möchten. 

 

Umbauarbeiten an der U-Bahn in Rom: Einschränkungen und Neuerungen

 

Die U-Bahn in Rom erlebt derzeit einige Veränderungen und Renovierungen. Hier sind die wichtigsten Informationen zu den aktuellen Sperrungen und geplanten Neuerungen:

  • Vom 8. April bis zum 5. Dezember 2024 werden alle U-Bahn-Gleise renoviert. Daher ist in diesem Zeitraum die Linie A von Sonntag bis Donnerstag um 21.00 Uhr geschlossen.  
  • Vom 8. April bis zum 30. Juni 2024 wird die U-Bahn Station Vittorio Emanuele für eine spezielle Revision aller Rolltreppen geschlossen. 
  • Die U-Bahn-Haltestelle Spagna der Linie A hingegen bleibt vom 15. Juli bis 3. Oktober 2024 wegen Umgestaltungsarbeiten geschlossen. 
  • Die Station Ottaviano – Haltestelle für den Vatikanstaat -  wird aus denselben Gründen vom 22. Juli bis 9. September 2024 ausfallen.
  • Ab 2025 soll die neue U-Bahn Station der Linie C, Porta Metronia, eröffnet werden. Diese liegt strategisch gut in der Nähe der Sankt Johann Basilika (Basilica di San Giovanni in Laterano) und dem großen gleichnamigen Krankenhaus. 

 

Archäologische Funde bei den Bauarbeiten an Roms Metro
 

Während der Grabungen wurde ein Militärkomplex aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. entdeckt. Dieser bestand aus einer “Kaserne” und einem “Domus del Comandante”. Vermutlich wurde er in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. aufgegeben und teilweise verschüttet.

Blick in das geplante Museum der “Domus del Comandante”

 Diese Entdeckung, die als eine der wichtigsten der letzten Jahre gilt, erforderte eine Anpassung des Projekts, um die Erhaltung und Verlagerung der archäologischen Strukturen zu ermöglichen. 

 

Eine Entwurfsvariante sieht vor, einen Teil des Bahnhofsgebäudes zu verlegen und einen großen Museumsbereich mit Fahrkartenschalter, Garderobe und Erfrischungsraum zu bauen. Dieser Bereich macht die gesamte römische Struktur sichtbar, auch mithilfe eines Hängestegs über einem Teil der vorgefundenen Strukturen. 

Blick auf den geplanten Eingang des Museums der Castra Hadriani

Die Eingänge des Bahnhofs werden auf einem unterirdischen Platz zusammenlaufen, der sowohl Zugang zum Museumsbereich als auch zum Bahnhof bietet. Dadurch bleiben die beiden Funktionen getrennt, und die Fahrgäste können den kulturellen Wert der Infrastruktur schätzen. 2025 soll diese Station in Betrieb sein. 

 

 

 

Jubiläumsaktion: Verlegung des historischen Sanpietrini Kopfsteinpflaster


Und was passiert gerade auf den vielen Straßen Roms? Die alten Sanpietrini-Steine kehren auf historisch wichtige Straßen zurück. An anderen Stellen hingegen werden sie ersetzt, um so das Verkehrsstraßennetz sicherer zu gestalten. Denn obwohl das historische Kopfsteinpflaster eine der ältesten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist, erweist es sich bei Regen als ziemlich rutschig und verursacht in der Innenstadt die meisten Unfälle, insbesondere bei Motorrädern.

Die anlässlich des Jubiläums geplante Aktion sieht vor, die Sanpietrini in stark frequentierten Bereichen zu entfernen und sie stattdessen in mehr historische und weniger befahrene Straßen zu verlegen.

Ingenieurin Stefania Nardocci von der Abteilung für öffentliche Arbeiten und Infrastruktur von Roma Capitale hat die Geschichte der Sanpietrini von Rom in den italienischen Medien nachgezeichnet. Nach Angaben des Stadtrates gibt es in Rom etwa 65 Millionen Sanpietrini, eine Zahl, die ungefähr 100 linearen Straßenkilometern entspricht. Am Ende der Arbeiten werden mehr als 100.000 Sanpietrini verlegt sein, um die historische Promenade aufzuwerten, die vom Circus Maximus über den städtischen Rosengarten, den Orangengarten und die Basiliken der Heiligen Sabina und der Heiligen Bonifatius und Alexius zum Aventin-Hügel führt, bis hin zum berühmten Schlüsselloch der Villa des Malteserordens. 

 

Umgestaltung von drei Piazzas für mehr Grünflächen und Fußgängerfreundlichkeit

Zu den schönsten Projekten gehören drei bedeutende Plätze für die Pilgerstationen. Diese sollen vollständig zur Fußgängerzone mit Grünanlagen werden. Es handelt sich um die Piazza San Giovanni in Laterano vor der gleichnamigen Basilika, die Piazza Pia vor der Engelsburg und die Piazza di Risorgimento, die zur Sankt Peter Basilika führt. Somit will die Stadt nicht nur mehr Platz für Menschenmengen schaffen, die für das Heilige Jahr angesagt sind, sondern der Stadt auch langfristig mehr Lebensqualität schenken.

Rom soll also in den nächsten Jahren viel schöner werden. Die Grünflächen werden aufgewertet, und die historische Schönheit der ältesten Hauptstadt Europas wird betont. Dies geschieht nicht zuletzt zum Wohl der Fußgänger, die eine Stadt genießen können, die endlich nachhaltiger gestaltet wird. 

So soll sich der Platz vor der Engelsburg bis 2025 verändern. 

 

Bürgermeister Roberto Gualtieri und die Stadträtin für öffentliche Arbeiten und Infrastruktur, Ornella Segnalini, besichtigten die Baustelle der Piazza Pia anlässlich der Segnung der Arbeiter, die mit dem Umbau beschäftigt sind.

Der Segen wurde von S.E. Monsignore Rino Fisichella in Anwesenheit der Führungskräfte von Anas Spa und Salcef Group erteilt. Ziel der Bauarbeiten in Rom: Einladende Stadt für Pilger und Einwohner

"Wir führen ein großes Werk in Rekordzeit aus", erklärte Oberbürgermeister Gualtieri bei der Inspektion, "die Arbeiten verlaufen trotz der hydraulischen und technischen Komplexität des Eingriffs nach Plan. In der Tat handelt es sich nicht nur um eine U-Bahn, sondern um ein sehr wichtiges hydraulisches Werk. Dieser Eingriff wird es uns ermöglichen, der Stadt zwei schöne Plätze an einer wunderbaren Kreuzung zwischen dem Petersdom, der Via della Conciliazione und der Engelsburg zu geben, indem wir sie vom Autoverkehr befreien und sie für Fußgänger nutzbar machen".

"Von der Engelsbrücke bis zur Piazza del Risorgimento wird es ein schöner Spaziergang sein, den wir ab dem 8. Dezember unternehmen können", kommentierte Stadträtin Ornella Segnalini: "Die Jubiläumsarbeiten bieten uns eine großartige Gelegenheit, Rom für die Pilger und vor allem für die Einwohner, die die Endbegünstigten der Arbeiten sind, einladender zu machen.


Quelle Fotos: https://www.romasitrasforma.it/interventi

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Elisa Peduto, 15.05.2024

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