Im Porträt: Die Hundefriseurin vom Esquilin Giulia

Interessantes - schon gewusst?

„Buongiorno piccolino“ / Guten Tag, mein Kleiner 

 

Die römische Hundefriseurin freut sich über jeden Besucher, besonders über die Vierbeiner

Giulia, die Besitzerin des Hundefriseursalons, kommt meinem Vierbeiner und mir strahlend entgegen, hinter ihr folgt leichtfüßig tapsend Zara, ihr kleiner Chihuahua-Welpe.

Wir klären kurz die neue Frisur meines Hundes ab und schon geht es für den vierbeinigen Kunden zu Jano, seinem heutigen Friseur. Für die nächsten 2 Stunden bedeutet es hier nicht weit vom Kolosseum für meinen Fellfreund Wellness mit Haarschnitt inklusive.

Während ich warte, habe ich die Chance mich mal mit Giulia zu unterhalten.

„Es tut mir total leid, dass ich den Namen deines Kleinen nicht sofort wusste.“ sagt sie mir ganz aufgeregt. Bei etwa fünf bis sieben verschiedenen Hunden, die jeden Tag bei ihr vorbeischauen, fallen ihr die Namen nicht sofort immer ein. „Da ist es manchmal schwer, sich alle zu merken. Aber meistens klappt es dann beim dritten Besuch!“ Ich versichere ihr, dass es kein Problem ist und frage sie:

„Wie kam es eigentlich zu deinem eigenen Laden hier mitten in Rom?“

Vor knapp 1 1/2 Jahren hat sich Giulia selbstständig gemacht. „Gleich nach der Pandemie, es gab die Räume hier, es passte einfach und ich musste jetzt starten. Es war ein guter Moment.“ 

Mittlerweile hat die gebürtige Römerin ihre Stammkunden, die gern zu ihr kommen. Vom Rentner mit Cavalier Spaniel, der Familie mit dem Malteser oder die Lehrerin mit ihrem Dackel. Meistens kommen die Hunde ein bis zweimal im Jahr, andere sogar noch regelmäßiger bei ihr vorbei. 

Der Kollege Jano kümmert sich in derzeit um meinen kleinen Fellfreund 

Sie freut sich natürlich sehr, dass es läuft, hat viel riskiert und sagt, dass sie den Job einfach gern macht. Mit selber fünf Hunden zu Hause, ist sie das Bellen vieler Hunde gewohnt und fühlt sich in ihrer Rolle absolut wohl. Das Besondere an ihrer Arbeit bestätigt sie mir, sind natürlich die Vierbeiner, die sie um sich herum haben darf, aber natürlich auch die glücklichen Besitzer, die dann mit einem Strahlen den Salon verlassen. 

„Manchmal schmunzeln sie auch einfach, einige Hunde verändern sich mit der neuen Frisur schon sehr, dass man sich erstmal wieder dran gewöhnen muss“. Ich bin gespannt, wie mein kleiner Fellfreund gleich aussehen wird. 

„Scusami, ich muss ganz kurz eine Kundin anrufen."

Ich nutze die Gelegenheit – ich höre Giulia gerade noch sagen „Hallo meine Liebe, dein Kleiner ist fertig und kann abgeholt werden. Ja, natürlich, es hat alles geklappt, er war wie immer ganz brav.“ – und schaue mal Jano über die Schulter. 

„Wie macht er sich?“ „Er ist ein Schatz und ganz ruhig“, bestätigt er mir grinsend, während das Gesicht meines Hundes etwas anderes ausdrückt. Sagen wir, der Part mit dem Wellness kommt danach, das weiß ich, das weiß er nur noch nicht. Bevor ich selber zu laut lache, geh ich zurück zu Giulia.

Hier im römischen Salon auf dem Esquilin erhält der beste Freund des Menschen das komplette Wellness-Programm

„Du bist gebürtige Römerin, richtig?“ 

Stolz bestätigt sie mir, dass sie eine waschechte Römerin ist. „Ich habe meine Schulzeit an der Piazza Cavour verbracht. Tagsüber aber auch abends sind wir dort was essen oder später was trinken gegangen“. „Das ist übrigens direkt an der Engelsburg“ ergänzt sie noch strahlend. 

Ihr Lieblingsort ist die Piazza Navona, besonders im Winter geht sie gern hier her

Ob das damit auch ihr Lieblingsort in Rom ist, frage ich sie. „Es ist natürlich schön da, aber ich liebe die Piazza Navona. Der Platz ist einfach wunderschön, aber auch gleichzeitig irgendwie ruhig. Außerdem liebe ich den Januar in Rom und zu der Zeit gibt es den Mercato dell’Epifania dort. Dafür werden viele traumhafte kleine Stände aufgebaut.“ 

„Also, wenn man mich fragen würde, der tollste Ort in Rom ist absolut der Campidoglio (Kapitolsplatz)."

Aus dem hinteren Raum hört man Jano noch ergänzen: „Du hast alles da: die Piazza Venezia mit dem Vittorio Emanuele-Denkmal, dann natürlich das Rathaus und einfach den besten Blick über das Forum Romanum.“ Giulia und ich lachen kurz und stimmen Jano zu. „Wusstet ihr aber, dass dort, als ich ein kleiner Junge war noch ein richtiger Wolf gelebt hat?“ Das war uns beiden neu „Wieder was gelernt!“ grinst Giulia. 

Der Lieblingsplatz von ihrem Kollegen ist das Kapitol

Wir sprechen noch ein bisschen über die Schönheit Roms

„Ich laufe heute Straßen entlang, auch wenn es gar nicht im Zentrum sondern am Stadtrand ist, und bin super fasziniert, dass man überall über Geschichte stolpert. Dieser Mix aus den verschiedenen Zeiten ist für mich echt was besonderes.“

„Ich war aber auch mal mit der Schule in Deutschland.“

heißt es von ihr auf einmal. „Das war auch schön. Ich war damals für eine Woche in München. Echt eine schöne Stadt. Aber ich muss zugeben, Deutsch habe ich leider nicht lernen können, die Familie sprach italienisch.“ Man hört raus, dass sie es schade fand, dass es nur so kurz war. „Man weiß ja nie, vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit irgendwann nochmal in Deutschland zu sein.“ 

Dann ist es auch schon so weit, ich höre meinen Hund kurz bellen und dann mit neuer Frisur auf mich zulaufen. Ich muss sagen, ich gehöre auf jeden Fall zu den Besitzern, die lachend mit dem Hund den Salon verlassen. 

Wichtigste Frage zum Schluss!

Ich bedanke mich bei beiden und frage noch beim Rausgehen, ob sie eigentlich auch gern Spritz trinken. „Klar, aber natürlich nur mit Campari!“ antworten sie mir beide grinsend.

„Grazie, alla prossima“ und verabschiede mich und gehe raus zurück ins sonnige, chaotische Rom.

 

verfasst von Janina im Januar 2023 

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