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Lido di Ostia und Ostia Antica

Was kann man alles machen in Rom?

Lido di Ostia und Ostia Antica

 

Die große Schönheit Roms konnte nicht anders, als sich auf das Meer auszudehnen, auch deshalb, weil hier noch die eine der größten archäologische Ausgrabungsstätte der Welt liegt: Ostia Antica. Die kurz nach dem Untergang des Römischen Reiches verlassene Stadt liegt heute etwa 3 km vom Meer entfernt. Es wird traditionell angenommen, dass sie um 630 v. Chr. unter der Herrschaft von Anco Marzio, dem vierten König von Rom, gegründet wurde. Auf jeden Fall geht die Stadt mindestens auf das 4. Jahrhundert v. Chr. zurück und diente in erster Linie als römischer Militärstützpunkt, obwohl sie sich später auch zum wichtigsten Hafen und Handelszentrum entwickelte.

Der archäologische Park ist leicht mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln von Rom zu erreichen.

Dennoch ist auch noch 3 Km weiter das Lido von Ostia ein ausgeprochen attraktives Ziel für jedermann – Lido di Ostia, der offizielle Name des Badeortes, der meistens einfach Ostia genannt wird, ist ein Teil der Gemeinde Rom und besteht heute aus den Stadtteilen Lido di Ostia Ponente, Lido di Ostia Levante und Lido di Castel Fusano. Der südlich der Tibermündung gelegene Lido di Ostia hat seinen Namen direkt von seiner geografischen Lage: das lateinische Wort ostium bedeutet eigentlich Mündung. An den Wochenenden der Sommersaison ist Ostia das bevorzugte Ziel von Römern, die dem Chaos der Hauptstadt entfliehen und einen Tag am Meer verbringen wollen.

Strandgrüße aus Rom

Ob man von Rom aus kommt oder vom Meer, der Archäologischer Park Ostia Antica ist ein Muss. Der Park wird ständig weiterentwickelt und aktualisiert, um die Ausgrabungen der noch verschütteten Teile der Stadt (mehr als die Hälfte) ans Licht zu bringen. Ein Besuch des archäologischen Parks von Ostia Antica ist ein Garant für große Spannung, da er dem Besucher einen eindrucksvollen Einblick in das Alltagsleben der alten Römer bietet. Es gibt viele noch erkennbare Gebäude, die man besichtigen kann – vielleicht im Rahmen einer Führung

Zu den Höhepunkten gehören der decumanus maximus, die zentrale Verkehrsader, auf der man geht, wie es die Menschen in Ostia vor Jahrtausenden auch taten; 

Blick auf die antike Straße in Ostia

die Neptunbäder, in denen ein spektakuläres Mosaik des Gottes auf einem von vier Pferden gezogenen Wagen erhalten ist; die antike Nekropole mit Gräbern aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.; die Bäder der sieben Weisen und die öffentlichen Latrinen, die für das öffentliche Leben der Römer von grundlegender Bedeutung waren; und schließlich das wunderbare römische Theater, das bis zu 4000 Menschen Platz bot. Die geschmückten Häuser (das Haus der Diana, die Insula des Jupiter und des Ganymed, die Insula der Gelben Wände) sind normalerweise für die Öffentlichkeit geschlossen, und die Besichtigung muss separat gebucht werden, ohne zusätzliche Kosten zum Eintrittspreis der Stätte. 

Blick auf ein Mosaik in den Bädern

Nicht weit vom Archäologischen Park Ostia Antica entfernt liegt das mittelalterliche Dorf, das sich nach der Aufgabe der antiken römischen Stadt Ostia entwickelte. Seine heutige Form erhielt der Ort in der Renaissance, als die Burg von Julius II. errichtet wurde, 

Blick in den Borgo mit der Zitadelle im Hintergrund

um die sich das Dorf zu einer befestigten Zitadelle mit gut erhaltenen Mauern entwickelte. Eine kleine Gruppe von perfekt erhaltenen Häusern versammelt sich auf einem Platz, der von alten Wohnhäusern aus dem 15. Jahrhundert überragt wird. Die Hauptattraktion des Dorfes ist sicherlich das Schloss, das Kardinal Giulio della Rovere, der spätere Papst Julius II., zwischen 1423 und 1486 errichten ließ. Das Bauwerk, ein prächtiges Beispiel für die Militärarchitektur der Renaissance, ist von einem Ring umgeben, der von drei mächtigen Türmen begrenzt wird. Der militärische Zweck wurde im Laufe der Jahre durch eine monumentale, mit mehrfarbigen Fresken geschmückte Treppe gemildert, die samstags und sonntags bei Führungen durch das Schloss bewundert werden kann.

Und jetzt zurück zur römischen Küste

Ein Romaufenthalt bedeutet in der Frühlings- bis Herbstsaison auch viel Sonne und ein Ausflug bis ans Meer ist für viele eine Möglichkeit sich von der lauten Stadt zu entfernen und das gute Wetter zu genießen.

Ostia hat seit jeher eine eigene Identität, die sich aus seiner sehr alten Geschichte ableitet und unweigerlich durch seine Verbindung zum Meer geprägt ist. Hier ist die Atmosphäre entspannt mit ihrem leichten Retro-Charme, der zahlreichen Badeanstalten, von denen viele heute wirklich historisch sind und der wunderschönen Promenade.

Die größte Attraktion von Lido di Ostia ist zweifellos die Küste mit ihren charakteristischen schwarzen Sandstränden. 

Sonnenuntergang am schwarzen Sandstrand

Die Meeres- und Urlaubsatmosphäre ist zu jeder Jahreszeit spürbar, und das Angebot ist vielfältig und abwechslungsreich. 

Es reicht von der Möglichkeit Wassersport zu treiben, bis hin zu Restaurants und Lokalen, in denen man die Abende verbringen kann. 

Das pulsierende Herz der Stadt ist ihre Strandpromenade. Man kann spazieren gehen oder Rad fahren und man findet hier auch die größte Konzentration an kleinen Geschäften und Clubs. 
Die Strandpromenade wird vom Pontile gesäumt, dem Wahrzeichen Ostias, das im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Truppen dem Erdboden gleichgemacht wurde, nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde und heute ein Muss für alle verliebten Paare ist. Die Mole ragt 150 m ins Meer hinein und weitet sich am Ende zu einer malerischen Esplanade, die mit einer Windrose verziert ist.

Nördlich von Ostia, an der Tibermündung befindet sich der Touristenhafen. Er ist das Ergebnis eines kürzlich durchgeführten Sanierungsprojekts für das Gebiet, welches ganz im Zeichen der ökologischen Nachhaltigkeit steht. Der Hafen verfügt nicht nur über Liegeplätze, an denen sogar Luxusyachten anlegen, sondern auch über eine Reihe von Dienstleistungen wie Geschäfte und Restaurants, ein Amphitheater und eine moderne Promenade mit einem Radweg, der an den historischen Lungomare anschließt. Innerhalb des Hafens kann man sogar mit dem Öko-Bus fahren, während sich neben einem der beiden Eingänge das Mediterranean Habitat Centre befindet, eine von der LIPU verwaltete Naturoase von etwa 20 Hektar.

Tor San Michele befindet sich in der Nähe des Touristenhafens und ist auch als Maschio dell'idroscalo bekannt, da er Teil des imposanten Verteidigungssystems der römischen Küste war, das auf Geheiß von Papst Pius IV. und Papst Pius V. errichtet wurde. Der nach einem ursprünglichen Entwurf von Leonardo da Vinci errichtete Tor San Michele ist 18 m hoch, in drei Stockwerke unterteilt, von einem großen Wassergraben umgeben und wird von einer Terrasse mit schrägem Pflaster überragt.

In Ostia Levante, in der Nähe der Strände, befindet sich das charakteristische Fischerdorf Borghetto dei Pescatori, ein beliebtes Ziel für angenehme Spaziergänge. Auf dem Hauptplatz finden häufig Ausstellungen, Feste und Märkte statt, wie z. B. im Spätsommer die berühmte Sagra della Tellina, eine typische Muschel von der Küste Latiums. In der Nähe befindet sich auch der Pinienwald von Castel Fusano, die größte Grünfläche Roms.

Für Fans des Autors Pier Paolo Pasolini von Ragazzi di vita und anderen Büchern ist ein Spaziergang in dem ihm gewidmeten Park, der an dem Ort angelegt wurde, an dem er 1975 in Ostia Ponente getötet wurde, ein Muss. Entlang des von Grünflächen umgebenen Weges befinden sich mehrere Gedenktafeln mit Zitaten aus den Werken des friaulischen Schriftstellers sowie ein ihm gewidmetes Denkmal des Bildhauers Mario Rosati. Das Denkmal stellt ein Taubenpaar im Flug dar und befindet sich an der Stelle, an der der Schriftsteller getötet wurde.

Zu sehen gibt es also genug in Ostia, um einen etwas anderen römischen Urlaub zu verbringen. Mit Essen ist man hier auch bestens versorgt. Frischen Fisch bietet sozusagen jedes Restaurant an – wir empfehlen euch noch ein paar Lokale, bei denen es uns besonders gut geschmeckt hat. 

Gnocchi alle vongole - mmh lecker

Am Touristenhafen gibt es das nette Lokal „Ristorante Al Mare Poseidone“ – hier ist nicht nur der Fisch frisch und super zubereitet, sondern man sitzt auch direkt am Wasser. Wenn man es ganz edel und schick haben will, dann ist „L’Ostrica Pazza“, auch direkt am Meer liegend, die richtige Adresse. Der Ort ist wirklich bezaubernd und die Küche ein Kunstwerk. Dank der Raffinesse des ausgezeichneten Essens und der Freundlichkeit des Personals gehört das Restaurant zur Extraklasse in Ostia.

 

verfasst von Elisa Peduto im Juni 2023

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