Die 7 Hügel Roms - das dürfte den meisten ein Begriff sein. Die wenigsten haben jedoch vermutlich bereits vom Celius Hügel gehört, da dieser längst nicht so bekannt ist wie der Palatin- oder der Kapitolinshügel. Dennoch beherbergt er einige der faszinierendsten und historisch bedeutendsten Stätten der Ewigen Stadt. Vom frühen Christentum bis hin zur antiken römischen Zeit finden sich auf dem Celius zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die einen tiefen Einblick in die Geschichte Roms gewähren.
Wir haben uns auf den Weg gemacht und den Celiushügel für euch entdeckt. Ein erstes tolles Highlight wartet gleich am Fuße des Hügels:
Die Basilica di San Clemente
Die San Clemente ist wohl eine der interessantesten Kirchen Roms. Als wahres archäologisches Meisterwerk bietet diese dreischichtige Kirche einen einzigartigen Blick auf die Entwicklung der Stadt über Jahrhunderte hinweg. Zunächst läuft man hinein in die oberste Kirche, die bereits aus dem 12. Jahrhundert stammt. Doch unter ihr versteckt sich die wahre Überraschung: eine Kirche aus dem 4. Jahrhundert und sogar ein römisches Haus aus dem 2. Jahrhundert, das als Heiligtum für den Gott Mithras diente.
Die unterirdischen Ruinen sind ein faszinierendes Zeugnis der römischen Vergangenheit und zeigen, wie sich die religiösen Praktiken im Laufe der Zeit verändert haben. Die Basilika ist ein absoluter Geheimtipp für alle, die sich für die Geschichte des frühen Christentums und das antike Rom interessieren.
Nach diesem ersten tollen Highlight führt uns der Weg etwas weiter hoch auf den Celius, zur Kirche der Vier gekrönten Heiligen. Fernab vom Chaos in der Innenstadt trifft man hier oben auf dem Hügel kaum andere Menschen, sodass man das Glück haben kann, die Kirche ganz für sich zu haben. Neben dem schönen Kirchenraum kann man den Kalendersaal, die Kapelle des Heiligen Silvester, den Pentaphor-Saal sowie gotische Fresken bewundern.

Vom Inneren der Kirche gelangt man dann in den wunderschönen Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert. Die Besonderheit hierbei: man muss erst an einer kleinen Tür klingeln und warten, dass eine der Nonnen diese öffnet - gerne kann an der Stelle auch eine kleine Offerte gegeben werden.
Weiter geht es im Anschluss zur wunderschönen Kirche Santo Stefano in Rotondo.
Santo Stefano Rotondo
Diese Kirche ist besonders durch ihre ungewöhnliche Form auffällig: Sie ist rund! Der Bau stammt bereits aus dem 5. Jahrhundert und wurde ursprünglich als Taufkirche erbaut. Der runde Grundriss und die beeindruckenden Fresken, die Szenen von christlichen Märtyrern zeigen, machen sie zu einem faszinierenden Ziel für Besucher, die sich für frühe christliche Kunst und Architektur interessieren. Besonders eindrucksvoll ist die Innenausstattung mit den Szenen von Folterungen und Märtyrertod, die den Mut und die Hingabe der frühen Christen illustrieren. Die detailreichen Malereien hinterlassen fast schon ein bisschen beklemmendes Gefühl.

Nur einen Katzensprung entfernt liegt dann auch schon der wunderschöne Park Celi Montagna. Hier bekommt man wieder richtig zu spüren, wie grün die Ewige Stadt ist.
Celi Montagna
Bei der Celi Montagna handelt es sich um einen kleinen Park, der von der Piazza dei Cavalieri di Malta aus zu erreichen ist. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das antike Rom, einschließlich des Kolosseums und des Palatins. Dieser Park ist ein ruhiger Rückzugsort für Spaziergänge und bietet einen tollen Panoramablick auf die Stadt und ihre historischen Denkmäler. Es ist ein idealer Ort, um die beeindruckende Architektur Roms aus der Ferne zu betrachten. Zudem ist es für Familien eine schöne Gelegenheit sich mit ihren Kids auf dem kleinen angrenzenden Spielplatz zu verweilen. An sommerlichen Tagen wird hier sogar Ponyreiten angeboten.
Verlässt man den Park nun auf der gegenüberliegenden Seite erreicht man nach nur wenigen Gehminuten die beeindruckenden Kirche San Gregorio.
Die Kirche San Gregorio al Celio
Durch die prächtige Fassade gelangt man zunächst in ein wunderschönes Atrium und erreicht dann die Kirche. Diese enthält einige Kapellen und Oratorien. Im Inneren der Kirche sieht man zudem einen kleinen Thron aus Marmor, der vermutlich einst der Bischofsstuhl des heiligen Gregor war.

Im Garten neben der Kirche befinden sich außerdem drei weitere kleine Kapellen: die Kapelle des Heiligen Andreas, die Kapelle der Heiligen Silvia sowie die Kapelle von Santa Barbara. Die letztere dürfte besonders bekannt sein, da sich hier die sogenannte „Triclinio“ befindet - ein Marmortisch, an dem der heilige Gregor gemeinsam mit 12 Armen zu Mittag gegessen haben soll.
Nach der Besichtigung dieser schönen Kapellen geht es weiter zur Forma Urbis.
Forma Urbis – Der antike Stadtplan von Rom
Hier befindet sich ein faszinierendes Relikt aus der Antike: die Forma Urbis, ein riesiger antiker Stadtplan von Rom, der ursprünglich an der Wand des Tempels des Mars Ultor im Forum von Augustus angebracht war. Obwohl der Großteil des Plans heute verloren gegangen ist, befinden sich Fragmente des „Stadtplans“ auf dem Celius Hügel im Museo del Foro di Augustus. Der Plan zeigt detailliert die Struktur der Stadt Rom zu Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr. und bietet unschätzbare Einblicke in die damalige urbane Planung. Der Forma Urbis ist ein bedeutendes Dokument, das Historikern hilft, die antike Topografie von Rom zu rekonstruieren.
Unmittelbar neben dem Museum der Forma Urbis befinden sich die beeindruckenden Case Romane.
Die Case Romane del Celio
Eine weitere spannende Entdeckung auf dem Celius Hügel sind die Case Romane del Celio, die „römischen Häuser des Celius“. Diese gut erhaltenen antiken Wohnhäuser aus der römischen Kaiserzeit, die zum Teil 8 Meter unter der Erde liegen, sind ein faszinierendes Zeugnis der römischen Lebensweise. Die Häuser wurden bei Ausgrabungen entdeckt und sind ein einzigartiges Beispiel für den Wohnstil der Oberschicht im antiken Rom.

Besonders beeindruckend sind die Fresken, die in einigen der Räume erhalten geblieben sind, sowie die gut erhaltenen Mosaike, die einen Einblick in den Luxus der römischen Elite geben. Heute könnt ihr bei einem Besuch durch diese alten Häuser schlendern und euch vorstellen, wie das Leben der Reichen und Mächtigen im alten Rom ausgesehen haben mag.
Ein ganz besonderes Highlight erwartet uns zum Schluss:
Unterirdische Seen
Habt ihr gewusst, dass es auf dem Celius unterirdische Seen gibt? Versteckt hinter einer unscheinbaren Eingangspforte geht es in einen Bereich, der zunächst zum ehemaligen Tempel des Claudio führt. Von hier aus geht runter in die alten Tuffsteinhöhlen, wo man schließlich am Ende des Ganges auf die Seen - die sogenannten Laghi - stößt.
Gut, dass wir unsere Stirnleuchten am Helm getragen haben, denn dort unten wird es ziemlich dunkel. Es war auf jeden Fall ein kleines Abenteuer hier unten - ca. 12 Meter unter der Erde.
Fazit: Der Celius Hügel ist eine Schatzkammer der römischen Geschichte. Zwar mag er von den großen Sehenswürdigkeiten Roms wie dem Palatin oder dem Kolosseum in den Schatten gestellt werden, doch er ist ein Ort voller historischer Schätze. Vom antiken Rom bis zum frühen Christentum finden sich hier zahlreiche bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten, die den Hügel zu einem einzigartigen Ziel für Geschichtsinteressierte machen. Ob in der faszinierenden Basilica di San Clemente, in den gut erhaltenen Case Romane del Celio oder bei einem Spaziergang durch den Celi Montagna – der Celius Hügel ist ein Ort, der tief in die Geschichte der Ewigen Stadt eintauchen lässt.
Wenn ihr mehr über den Celius Hügel erfahren möchtet, schaut euch unbedingt unser YouTube Video an: https://www.youtube.com/watch?v=yX_Bz2U7UTs&t=565s
Hier bekommt ihr tolle Einblicke in die einzelnen Sehenswürdigkeiten und spannende Informationen zu den Geheimnissen des Celius Hügels.
Viel Spaß beim Anschauen und Erleben!
Euer Deutsche Römerin Team